Rezension

Achtung vor teuflischen Pudeln!

Schwarze Tränen - Thomas Finn

Schwarze Tränen
von Thomas Finn

Über das Buch

Lukas Faust ist kurz gesagt ein Taugenichts, der sich als kleiner Zauberkünstler und Trickbetrüger mehr schlecht als recht durchschlägt, und chronisch knapp bei Kasse ist. Als er in Staufen sein Glück versucht, verändert sich sein Leben jedoch schlagartig. Im „Gasthaus zum Löwen“, in dem der Sage nach einst Dr. Faust zur Hölle fuhr, findet Lukas ein altes Zauberbuch, und plötzlich bricht die Hölle über ihn herein. Auf seiner Flucht unterstützt ihn der schwarze Pudel Mephistopheles, doch kann er ihm trauen? Und was hat es mit dem schwarzen Diamanten auf sich, der in den Einband des Zauberbuches eingelassen war? Während Lukas mit seinem Schicksal hadert, beginnt ein Wettlauf gegen die Zeit, denn in der Hölle tobt ein Aufstand, und die Apokalypse naht.

Das Buch wird aus einer auktorialen Perspektive erzählt, folgt dabei aber immer den Ereignissen um Lukas Faust. Man ist als Leser daher auch nicht viel schlauer als er und somit darauf angewiesen, dass seinem Mitmenschen oder Reisegefährten ihm erklären, was eigentlich gerade los ist. Dabei kann man fleißig spekulieren, raten, oder sich auch einfach überraschen lassen, was wohl als nächstes kommt.

Die Story fand ich sehr gut umgesetzt. Die Grundidee der Teufelstränen und deren Verbindung mit der Apokalypse bietet hier ein tolles Grundgerüst für eine rasante und Actionreiche Geschichte. Unterlegt wurde das Ganze mit tollen Charakteren, jede Menge schwarzem Humor und einer Stange Sarkasmus, und einer tollen Verflechtung der Ereignisse mit alten deutschen Sagen, wie beispielsweise dem Niebelungenlied. Nebenbei bereist Lukas auch noch eine Reihe historischer deutscher Städte, die ich beim nächsten Besuch sicher mit ganz anderen Augen sehen werde.

Wie schon gesagt, haben mir die Charaktere sehr gut gefallen. Zum einen natürlich Lukas Faust, ein eigentlich gutmütiger Taugenichts, der ungefragt in ein großes magisches Chaos hineingezogen wird, obwohl er doch eigentlich nur seine Ruhe will. Den ganzen schrägen Situationen, angefangen mit dem Auftauchen des sprechenden Pudels Mephisto, begegnet er mit viel Sarkasmus und einer Prise Galgenhumor. Der Pudel Mephisto und auch einfach traumhaft. Er hat jede Menge derber Sprüche auf Lager, nimmt kein Blatt vor den Mund und ist ein Meister im Verschweigen wichtiger Informationen. Und dann gibt es auch andere Charaktere wie die Hexe Millepertia, oder den kauzigen Zauberer Abraham, die einfach ein tolles Team bilden. Und auch diverse Nebencharaktere wurden gekonnt eingebaut und haben mir viele Lacher beschert.
„Schwarze Tränen“ war zwar mein erstes Buch von Thomas Finn, aber sicher nicht mein letztes!.

Fazit

Als Fazit kann ich sagen, dass mich dieses Buch sehr positiv überrascht hat. Angelockt von dem tollen Cover war ich von dem Thema Faust, welches ich in der Schule nicht gerade zu schätzen wusste, nicht sofort überzeugt. Aber meine experimentierfreudige Seite hat sich für das Buch entschieden, und ich muss sagen, ich wurde nicht enttäuscht, sondern absolut positiv überrascht. Es war abwechslungsreich, bot jede Menge Sagen, Magie, und Action, und konnte mich mit einem tollen Schreibstil und unglaublich viel Humor auf ganzer Länge überzeugen. Da bleibt kein Platzt für Skepsis, und von mir gibt es eine klare Leseempfehlung.