Rezension

Aktuelle Thematik, leider mit stereotypen Charakteren

Mondberge - Andreas Klotz, Stephan Martin Meyer

Mondberge
von Andreas Klotz Stephan Martin Meyer

Bewertet mit 3 Sternen

Mondberge – ein Afrika-Thriller
Eine deutsche Reisegruppe macht sich auf den Weg das Ruwenzori-Gebirge, welches sich an der Grenze zwischen Kongo und Uganda erstreckt, zu erkunden. Gleich Beginn machen die Autoren deutlich, dass die meisten der Reisegruppe nicht nur wegen der Landschaft und dem Abendteuer dort sind, sondern noch ganz andere Ziele verfolgen.

Szenenwechsel: Bernard Kayibanda ruandischer Rebellenchef sitzt in Deutschland in Haft, wo er auf seinen Prozess wartet. Ihm werden Verbrechen gegen die Menschlichkeit vorgeworfen. Trotz Gefängnis zieht er weiterhin die Fäden in seiner Rebellenorganisation, die vom Kongo aus operiert.

Szenenwechsel: Rebellengeneral Paul Niyigena wird vorgestellt. Herr einer Armee, die auch aus vielen Kindersoldaten besteht. Der brutale Überfall auf ein Dorf werden genau beschrieben und wie dadurch neue Kindersoldaten rekrutiert werden. Die Brutalität wirkt abschreckend, aber realitätsnah. Wer sich schon einmal näher mit dem Themen Kindersoldaten und Völkermord in Ruanda auseinandergesetzt hat, dürften die Beschreibungen nicht überraschen.

Besonders der Beginn des Romans ist von vielen Szenenwechseln und Vorstellungen der verschiedenen Charaktere gekennzeichnet. Leider schaffen es die Autoren nicht besonders bei den Protagonisten in die Tiefe zu gehen, sie bleiben stereotyphaft und formlos. Bis zum Ende des Romans konnte ich mich mit keinem der Protagonisten wirklich gut identifizieren. Das ist wirklich schade, denn die Auswahl an interessanten Charakteren im Roman ist groß, aber leider werden sie alle nur sehr oberflächlich behandelt.

Während die erste Hälfte des Romans noch viel mehr die politische Situation und die allgemeinen Verstrickungen aufzeigt. Dabei gibt es deutliche Anspielungen auf aktuelle Geschehnisse in Ost-Zentralafrika. Tritt im zweiten Teil der mystische Aspekt des Romans immer mehr in den Vordergrund. Ich fand das schade, da es zum Teil sehr unglaubwürdig wirkte und auch wieder Vorurteile bekräftigte, die manche von Afrika haben, bekräftigte.

Das Beste für mich an dem Roman war die Thematik des Romans, die sehr gut gewählt war und vor allem Anfang durch Erklärungen auch sehr interessant gestaltet war. Leider gibt es einige Abstriche an der Umsetzung. Zum einen die stereotypen Charaktere, die immer gleichen Wiederholungen wie schön die Landschaft ist (man merkt sofort wie sehr die Autoren dieses Gebirge lieben) und am Ende wurde es für mich einfach zu abstrus und unrealistisch.