Rezension

Albtraum einer Mutter - spannender Thriller

Erloschene Stimmen -

Erloschene Stimmen
von Jessica Potthast

Bewertet mit 5 Sternen

Während eines Video-Calls mit einem wichtigen Mandanten verschwindet Majas fünfjährige Tochter aus dem Garten. Der Entführer fordert von Maja, innerhalb von fünf Tagen herauszufinden, was vor einem Jahr mit der Nachbartochter Joline geschah, auf die Maja aufpassen sollte und die spurlos verschwand.

Jessica Potthast, Jahrgang 1978, ist freiberufliche IT-Coachin und studierte Management-Referentin. Sie lebt in Brandenburg und liebt den Gesang und das Musizieren, sowohl als Solokünstlerin als auch in diversen Bands.

Jessica Potthast schafft es bereits in ihrem Prolog, die Lesenden in ihren Bann zu ziehen. Aus der Inhaltsangabe wird klar, dass es in diesem Thriller um den Albtraum einer jeden Mutter geht: ihr Kind wird entführt. Hier kommt erschwerend hinzu, dass Maja keine Stimmen erkennen kann, eine sehr seltene Krankheit, die jedoch in dieser Situation die Katastrophe perfekt macht. Die sympathischen und empathischen Ermittler Carsten Mahrenholz und Julia Meißner, die jung und ungestüm ist, tun alles, um die kleine Luisa zu finden. Die Nachbarschaft, die auch das eine oder andere zu verbergen hat, wird einbezogen, genau wie ein Jahr zuvor, als die Suche nach Joline erfolglos blieb. Geschickt verknüpft Jessica Potthast die Fäden, nicht ohne für Verwirrungen und falsche Fährten zu sorgen.

Alle Protagonisten werden zu Beginn detailliert und lebendig vorgestellt. Die Beziehungen untereinander sind nicht leicht zu durchschauen, was die Spannung hochhält. Die Auflösung ist überraschend und sehr gelungen. Kurze Kapitel, häufiger Szenenwechsel und ein angenehm zu lesender Schreibstil passen perfekt zu diesem Thriller.

Das Cover mit der verlassenen Schaukel und den zurückhaltenden Farben passt sehr gut zum Inhalt.

Fazit: ein absolut gelungener Thriller, bitte mehr davon