Rezension

"All unsere Träume" - über die Liebe, den Verlust und das Glück

All unsere Träume - Julie Cohen

All unsere Träume
von Julie Cohen

Bewertet mit 5 Sternen

Es war einmal, so fangen viele Geschichten an, die uns träumen lassen. „All unsere Träume“ können leider so schnell platzen und hinterlassen oft Wunden, die schlecht oder manches Mal gar nicht verheilen.
Ben und Claire warten schon so lange darauf, dass sie endlich ihr eigenes Kind in den Armen halten dürfen. Doch trotz aller Maßnahmen und künstlicher Befruchtung, wieder einmal ist ihr Traum wie eine Seifenblase geplatzt. Man muss versuchen, sich in die Situation der beiden hineinzuversetzen, dann kann man verstehen, wie sie sich fühlen. Auch der intensive Kontakt mit ihrem Patenkind Mariposa, Ben und Claire lieben und verwöhnen sie, ist nicht gerade vorteilhaft.
Doch wie weit würdest du gehen, um endlich dein eigenes Baby zu haben?
Ben und Romily, Mariposas Mutter, kennen sich noch aus der Studentenzeit her. Kann sie sich wirklich in Claires Situation hineinversetzen, sie, die alleinerziehende Mutter? Hat sie wirklich ohne nachzudenken das Angebot gemacht, für die beiden auszutragen?
Von da an geht alles sehr schnell und Romily ist schwanger.

Die Autorin hat ein brisantes Thema ausgewählt, nicht nur die ungewollte Kinderlosigkeit, sondern auch das der Leihmütter. Was für uns in Deutschland tabu ist, wird in anderen Ländern praktiziert.
Herausragende Charaktere sind beide Frauen und auch Mariposa, während Ben ziemlich unscheinbar wirkt. Die Autorin hat mich mit ihrer Sprache, den Worten, der Beschreibung ihrer Charaktere schon fasziniert. Auf ihre Art und Weise hat die Autorin in „All unsere Träume“ Themen über die Liebe, den Verlust, Trauer und schließlich den Neuanfang verarbeitet und eine gute Geschichte geschrieben.
Besonders gut gefallen haben mir die beiden gegensätzlichen Partien, Ben und Clair, Romily und Mariposa. Die beschriebenen Gefühle waren stark, so dass man doch etliches nachvollziehen kann.

„All unsere Träume“ ist ein beeindruckender Roman, dem ich meine Leseempfehlung gebe. Dieses Buch sollte man nicht verpassen. Wer aufgrund des Titels einen leicht-lockeren Roman erwartet, wird enttäuscht werden.