Rezension

Alle Wege führen zum Zirkus

Meine Reise zum Regenbogen -

Meine Reise zum Regenbogen
von Bernhard Paul

Bewertet mit 5 Sternen

Beeindruckender Lebensweg von einem Mann, der sich durch nichts vom Zirkustraum abbringen lässt

Wer kann schon von sich behaupten, dass er, auch wenn es mal schlecht lief, immer weiter an seinem Traum festgehalten hat? Wahrscheinlich wenige Menschen. Und selbst wenn es zutreffend ist, werden es wenige unter ihnen sein, die dabei mit einer ähnlichen Gelassenheit vorgehen wie Bernhard Paul. Er beschreibt in seiner Autobiografie, dass sein Weg alles andere als gerade war und er trotz vieler Krisen mit der nötigen Gelassenheit weiterhin auf den Zirkustraum hingearbeitet hat.

Von der nicht ganz einfachen Kindheit angefangen, durch die Jugend- und Schulzeit bis hin zu den ersten Berufsversuchen nimmt uns Bernhard Paul auf seine Reise mit. Er erzählt von emotionalen Momenten seines Lebens und schafft gleichzeitig Momente zum Schmunzeln, besonders, wenn er von seinen Streichen erzählt. Das Porträt wird untermalt mit zahlreichen Bildern und schafft für uns Leser so eine besondere Nähe. Zu letzterem tragen auch die Beschreibungen der vielen Menschen bei, die für Bernhard Paul eine wichtige Rolle in seinem Leben spielen und zu denen er uns allerhand Anekdoten und gemeinsame Momente präsentiert.

Ich kann diese Biografie besonders alldenjenigen empfehlen, die selbst den Zirkus lieben. Denn ich fand es unheimlich spannend mit zu verfolgen, wie man einen Zirkus gründet und an welche Themen man denken muss. Als Zirkusbesucher sieht man schließlich nur das fertige Endprodukt – hier bekommen wir quasi den Blick hinter die Kulissen. Und dieser exklusive Einblick geht weit über Gründungsthemen hinaus: Bernhard Paul zeichnet viel mehr ein Rundrum-Bild, warum er den Zirkus liebt, welche Vision er verfolgt, welche Krisen einen Zirkus treffen und wie es eigentlich alles am Zirkus so magisch wird. Ich habe mich so auf die Reise mitgenommen gefühlt, dass ich mehr als einmal vom Zirkus geträumt habe, nachdem ich das Buch als Abendlektüre zur Seite gelegt habe. Eine spannende Persönlichkeit mit einem unglaublichen Weg, der mir gesagt hat „man kann auch ankommen, ohne dass man immer den direktesten Weg nimmt“!