Rezension

Amüsanter Kurzkrimi mit kleinen Schwächen

Die Kupferkönigin
von Peter Söder

Bewertet mit 3 Sternen

Unterhaltsamer Kurzkrimi, gespickt mit ein wenig Humor, etwas Spannung und leider einigen stilistischen Schwächen.

Cover:
Das Cover mit der Schattenhand, die ein Messer hochhält, erinnert an Klassikerkrimis wie denen von Pater Brown. Somit passt es gut zu der hier vorgestellten Mischung: Pfarrer unterstützt Kommisar bei Ermittlung.

Inhalt:
Der Pfarrer Paul Sieder und Kommissar Hammersberger wohnen im gleichen Haus und sind sich von vorneherein sympathisch. Als in ihrer Nachbarschaft eine Frau ermordet wird, begeben sich beide in die Mordermittlungen. Dabei entwickelt sich nebenher eine Freundschaft zwischen den beiden unterschiedlichen Männern.

Mein Eindruck:
Der Anfang (ca. die ersten 8 Kapitel) gestaltete sich für mich sehr holprig vom Satzbau. Die erste Begegnung von Kommissar mit dem Pfarrer ist dramaturgisch m. E. etwas willkürlich gestaltet. Die Charaktere wirken anfangs etwas oberflächlich, schwer durchschaubar. Man ist nur dabei, nicht mittendrin.

Das ändert sich jedoch glücklicherweise im weiteren Verlauf: Die Ermittlungen kommen in Schwung, es werden div. Spuren ausgelegt, mit denen der Leser zum mitdenken verführt wird. Teilweise überschlagen sich die Ereignisse, gegen Ende vermag das Buch einen tatsächlich zu fesseln. Und dank kleiner eingestreuter Sätze mit Augenzwinkern, wird man des Öfteren zum Schmunzeln verführt und lernt nach und nach die Protagonisten auch besser kennen und mögen.

Soweit hätte dieser Krimi eine sehr gute Lektüre sein können. Leider gibt es auch einige kleine Schwachstellen.

Schade ist, dass die stellenweise zunächst schnell aufgebaute Spannung ebenso schnell wieder aufgelöst wird. Dramaturgisch hätte ich mir von dem Krimi mehr erwartet. Zwischendurch wird der Überraschungsmoment gut genutzt, dann aber alles wieder viel zu schnell aufgelöst. Man merkt dem Krimi leider die Kürze der Seiten an, es macht den Eindruck, es sollte viel reingepackt werden auf ein Budget von wenigen Seiten. Die Art der Ermittlung bzw. auch die Handlungen der Personen wirken stellenweise sehr unlogisch und unglaubwürdig. Es sind einfach zu viele "Zufälle" im Spiel, die zur Lösung führen.

Fazit:
Unterhaltsamer Kurzkrimi, gespickt mit ein wenig Humor, etwas Spannung und leider einigen stilistischen Schwächen.