Rezension

Anfangs etwas anstrengend, dann aber besser

Der Tote am Gletscher - Lenz Koppelstätter

Der Tote am Gletscher
von Lenz Koppelstätter

Bewertet mit 3 Sternen

Commissario Grauner kommt aus einem kleinen Tal in Südtirol. Neben der Arbeit als Commissario hat er auch noch einen Bauernhof mit Kühen zu betreuen. So kümmert  er sich morgens um seine Kühe und jagt den Rest des Tages Verbrecher. Doch eines Morgens wird diese strikte Arbeitsteilung unterbrochen, als in der Frühe eine Leiche am Gletscher gefunden wird. Ein Skipistenarbeiter hat nachts ein verdächtiges Licht gesehen, wollte einem verirrten Skifahrer helfen und wurde niedergeschlagen. Als er kurze Zeit später aufwacht, hat eine Leiche neben ihm gelegen. Commissario Grauner und sein Kollege Ispettore Saltapepe machen sich gemeinsam auf die Suche nach dem Mörder, was in diesem Tal gar nicht so einfach ist.

Inhalt:

Der Inhalt des Krimis hat mir gut gefallen, auch wenn ich mich zunächst etwas an das Südtiroler Flair gewöhnen musste. Dieser Krimi ist anders als die Krimis, die ich bisher gelesen habe, da die Menschen eine ganz andere Mentalität haben. Dennoch sind die Ermittlungen nicht weniger spannend, denn es gibt nicht von Anfang an einen Hauptverdächtigen und zum Ende des Buches gibt es auch noch einmal eine überraschende Wendung. Die Spannung hat zum Ende des Buches deutlich zu genommen, was mir gefallen hat.

Schreibstil:

Auch an den Schreibstil des Buches musste ich mich zunächst gewöhnen, da es etwas ganz anderes ist. Anfangs war ich deshalb von diesem Buch nicht so überzeugt, desto weiter ich gelesen habe, desto besser kam ich in das Buch herein und desto spannender wurde es. Insgesamt lässt sich das Buch gut und flüssig lösen, auch wenn man sich an die Südtiroler Sprache, die in Auszügen auch einen Weg in dieses Buch gefunden hat, erst gewöhnen muss.  Das Buch unterteilt sich in wenige große Abschnitte, die jeweils einen Tag der Ermittlungen darstellen. Innerhalb dieser Abschnitte, sind einzelne Szenen ebenfalls optisch voneinander getrennt.

Charaktere:

Auch mit den Figuren bin ich in diesem Buch erst langsam warm geworden. Der Commissario war mir nicht von Anfang an sympathisch, da ich ihn im ersten Moment eher anstrengend fand. Dies hat sich jedoch mit jeder Seite etwas gebessert und am Ende des Buches finde ich ihn sogar sehr interessant und bin sehr gespannt, ob es einen zweiten Teil mit ihm geben wird, in dem man mehr über seine Vergangenheit erfahren wird. Das etwas ungleiche Ermittlerteam, dass aus Commissario Grauner, der selbst aus Südtirol stammt, und einem Kollegen Ispettore Saltapepe, der eigentlich aus einem warmen Teil Italiens ohne Alpen stammt, finde ich super gewählt. Die beiden sind oft unterschiedlicher Meinung, was mir das ein oder andere Grinsen entlockt hat J.

Cover und Klappentext:

Das hellblaue Cover mit den im Nebel verschwindenden Bergen im Hintergrund hat mir auf den ersten Blick gut gefallen. Ich finde es ist deutlich zu erkennen, worum es in dem Buch gehen wird und außerdem wirkt das Cover auf mich ansprechend. Der Klappentext ist sehr vielversprechend und hält was er verspricht. Er verrät nicht zu viel über den Inhalt des Buches, sodass sich das Lesen des Buches immer noch lohnt.

Fazit:

Auch wenn ich anfangs noch etwas skeptisch war, hat mir das Buch am Ende doch gefallen. Es braucht ein paar Seiten der Eingewöhnung, doch dann macht das Lesen des Buches wirklich Spaß. Der Fall ist spannend und das Ermittlerteam teilweise sehr amüsant. Ich kann dieses Buch deshalb guten Gewissens weiter empfehlen, wobei es nicht mit Krimis großer Krimiautoren mithalten kann.