Rezension

Ansprechendes Kinderbuch

Mein Sommer mit Mucks - Stefanie Höfler

Mein Sommer mit Mucks
von Stefanie Höfler

Die zwölfjährige Zonja (mit Z) ist eine Einzelgängerin: Sie ist weder hübsch noch cool, dafür aber ungewöhnlich neugierig. Mit einer Frageliste geht sie durch die Welt und sucht Antworten: Bei ihren Eltern, der Deutschlehrerin, dem Hausmeister. Die Klassenkameraden halten sie für eine Spinnerin. Und so überrascht es sie selbst, als sie im Schwimmbad einen Jungen kennen lernt, der auch etwas anders ist: Mucks spielt mit sich selbst Scrabble, er interessiert sich für das Weltall und liebt Regen. Doch warum kann er mit dreizehn Jahren noch nicht schwimmen? Auch sonst ist so einiges rätselhaft um Zonjas neuen Freund...

Das Buch ist aus Zonjas Warte geschrieben, und es gelingt der Autorin gut, ihre Gefühle indirekt zum Ausdruck zu bringen. Zonja ist eine genaue Beobachterin, doch um ihre Beobachtungen deuten zu können, fehlt es ihr noch an Lebenserfahrung. Das wird wohl auch so manchem kindlichen Leser so gehen. Die Autorin geht es mit viel Fingerspitzengefühl an und sorgt dafür, dass es zu keiner Überforderung kommt.

Die Erlebnisse dieses Sommers lassen Zonja reifen. Das kann wohl auch der junge Leser, der sich auf dieses Buch einlässt. Ein stilles Buch, das den Leser anrührt und bewegt. Die Welt ist nicht heil, und doch kann man in ihr leben und glücklich werden.

Ich wünsche diesem Buch, dass es im nächsten Jahr auf der Nominierungsliste zum Deutschen Jugendliteraturpreis steht!