Rezension

Anspruchsvoller Thriller

Recht - David G. . Weiss

Recht
von David G. . Weiss

Die schwarze Acht!, raunte Kniewasser erstaunt und beugte sich interessiert über die Spielkugel. Auf der Postkarte an Josephine Mahler war eine gewesen, auf dem T-Shirt von Ben Schneider und in seinem Rucksack, auf dem Tisch stand eine, und wer wusste schon, wo sie als nächstes auftauchen würde, die schwarze Acht, die Vorbotin des nahenden Todes (Seite 236)

Inhalt
Um nicht zu viel über das Geschehen zu verraten, habe ich mich entschieden die folgende Kurzbeschreibung diesmal zu übernehmen und nicht in meinen eigenen Worten widerzugeben: Ermordete Banker in Frankfurt, ein brutal hingerichteter Toter in Wien. Auf den ersten Blick haben diese Fälle nichts miteinander zu tun – bis Josephine Mahler und Gernot Szombathy ins Spiel kommen. Weitere grausame Morde folgen, und jedes Mal erhalten die beiden merkwürdige alarmierende Hinweise. Die Bedrohung kommt nicht aus der Vergangenheit, sondern ist erschreckend real und gegenwärtig. Zusammen mit Chefinspektor Ernst Wotruba aus Wien und Kriminalhauptkommissar Sebastian Kniewasser aus Frankfurt versuchen sie, Licht ins Dunkel zu bringen. Doch als sie beginnen klarer zu sehen, stellen sie fest, dass sie selbst zu Hauptverdächtigen geworden sind – und die Grenzen zwischen Recht und Unrecht zusehends verschwimmen.

Meine Meinung
Nach "Macht" legt David G.L. Weiss "Recht" vor, der ein würdiger Nachfolger ist und seinem Vorgänger in nichts nachsteht. Anspruchsvoll und dennoch auch spannend, schreibt der Autor seine Geschichte, die nach einem ruhigen Start immer fesselnder wurde. Das Ende fand seinen Höhepunkt in einem furiosen Showdown, der keine Wünsche offen lies. Was mir jedoch besonders gefallen hat, war der Humor, der gezielt eingesetzt wurde und eine gelungene Abwechslung zur Spannung war. 

Auch habe ich mich gefreut, das Ermittler-Trio Wotruba, Mahler und Szombathy wieder in Aktion zu erleben. Wotruba ist nach "Recht" nun sogar in die Riege meiner Lieblings-Kommissare aufgestiegen. Er hat Ecken und Kanten, aber auch eine gute Portion Humor, mit dem er mich immer wieder zum Schmunzeln brachte.

"Recht" ist ein Buch, für das man eine gewisse Konzentration benötigt, um die ganzen Zusammenhänge zu erkennen. Es ist kein 08/15-Thriller mit gängigem Muster, den man mal eben runter liest, sondern wird nicht umsonst als "Thriller für Anspruchsvolle" betitelt.

Fazit
"Recht" ist ein gelungener, anspruchsvoller Thriller, der mich überzeugt hat. Leseempfehlung für alle, die spannende Lektüre abseits des Mainstreams mögen!