Rezension

Astreiner Roman über die Leute in der Heimat

Sommerfest - Frank Goosen

Sommerfest
von Frank Goosen

Bewertet mit 5 Sternen

Zunächst einmal muss ich das sehr gelungene Cover loben, denn was ist schon ein Sommerfest ohne Flaschenbier? Ebenfalls positiv ins Auge fiel mir gleich das passende Lesezeichen, welches es zu dem Buch dazu gibt, so etwas mag ich sehr gern.

Stefan muss unfreiwillig für 2 Tage in seine alte Heimat Bochum zurück, um sein Elternhaus zu verkaufen. Vor dem Verkauf graut es ihm eher weniger, viel mehr vor der Rückkehr in die Heimat, denn hier gilt "Woanders weiß er selber, wer er ist, aber hier wissen es die anderen. Das ist Heimat." Und so kommt es natürlich auch, dass er nicht nur Omma Luise und den Makler trifft, sondern jede Menge anderer Urgestalten aus seiner Vergangenheit. Da wären die Kleinkriminellen Tito und Diggo, der bodenständige Frank und seine wunderschöne Frau Karin sowie andere alte und neue Freunde. Und dann gibt es ja noch Charlie, die ihm seit seinem Weggang vor 10 Jahren nicht mehr aus dem Kopf gegangen ist. Das Fest auf der gesperrten A40 bringt das Fass dann zum überlaufen.

Wir begleiten Stefan dabei, wie er seine alte Heimat mit anderen Augen sieht und vielleicht war ja doch nicht alles schlecht. Und was ist schon München?

Der Schreibstil von Herrn Goosen ist einfach nur fesselnd und mit jeder Menge toller Worte, die wir öfter mal benutzen sollten (wie astrein beispielsweise) und Sprichwörtern jeder Couleur gespickt. Goosen schafft es einfach, dass der Leser sich in seinem Roman zu Hause fühlt. Wirklich jeden Charakter in dem Buch muss man auf eine bestimmte Art und Weise einfach mögen.

Fazit: Tolles Buch über die Heimat an sich und nicht nur etwas für Ruhrpottpflanzen, denn eigentlich ist Heimat überall für jeden gleich und man vermisst sie erst, wenn man nicht mehr da ist. So ein Buch brauchen wir, deshalb bitte unbedingt lesen!