Rezension

Attentate und die Drahtzieher

Lena Halberg: London '05 - Ernest Nybørg

Lena Halberg: London '05
von Ernest Nybørg

Bewertet mit 5 Sternen

"Lena Halberg: London 05" ist der dritte und letzte Teil der Trilogie um die Journalistin Lena Halberg. Schon zwei brisante Fälle hat sie aufgeklärt, diesmal recherchiert sie über die Terroranschläge im Londoner Underground 2005. Ihr wird Material zugespielt das die Frage aufwirft, ob mehrere Attentate auf das Konto eines Drahtziehers gehen, denn bei den Attentaten wird ein neuartiger, seltener Sprengstoff benutzt. Lenas Recherchen führen sie von London nach Deutschland und weiter nach Israel, wo sie sich mit ihren hartnäckigen Fragen in große Gefahr bringt.

Auch wenn sich die einzelnen Teile als Standalone lesen lassen, empfehle ich die Reihe von Anfang an zu lesen, um Lena und ihr Umfeld kennenzulernen. Und natürlich, weil jeder Teil ein brisantes Thema behandelt, das es in sich hat. Der Prolog führt zurück in die Vergangenheit zu den Attentaten in der Londoner Tube, man erlebt als Beobachter das Geschehen hautnah, es ist sehr realistisch geschildert. Erlebt das Entsetzen, das einsetzende Chaos und den Kampf der Menschen ums Überleben. Umso brisanter, da der Terror inzwischen auch Deutschland nicht verschont, fast allgegenwärtig zu sein scheint.

In der Gegenwart begleitet man Lena, die inzwischen für eine Redaktion arbeitet. Es ist Winter und kurz vor Weihnachten, als sie mit ihren Recherchen beginnt. Lena ist tough, setzt sich gegenüber ihrem Vorgesetzten durch, der ihre Thesen für Hirngespinste hält. Kurzerhand nimmt sie Urlaub und reist erst nach Deutschland, dann nach Israel, wo sie bei einer guten Freundin und deren Mann unterkommt. Immer näher kommt sie dem geheimnisvollen Chemiker, der die Bomben baut....

Ernest Nybørg  verknüpft reale Ereignisse mit fiktiver Handlung, eine explosive Mischung die sehr nachdenklich macht. Wer steckt wirklich hinter diversen Terroranschlägen, wer profitiert davon? Politik,  Geheimdienste, Söldner - das alles ist zu einer dichten Story verwoben. Der Schreibstil ist wie gewohnt locker zu lesen, die Geschichte steigert das Tempo und die Spannung zum Ende hin enorm. Ich habe das Buch in Rekordzeit gelesen, konnte es nicht mehr aus den Fingern legen. Sehr schade, dass die Trilogie damit beendet ist. 

Fazit: Realistischer Thriller über die Machenschaften bzw. Verflechtungen von Geheimdiensten und Politik, den ich vorbehaltlos weiterempfehlen kann.