Rezension

Außergewöhnliche Geschichte, die zu vielen Spekulationen anregt

Endlich daheim. Thriller - Regina Nössler

Endlich daheim
von Regina Nössler

Außergewöhnliche Geschichte, die zu vielen Spekulationen anregt

Kim steht einen Tag vor ihrem vierzehnten Geburtstag. Sie ist eine Außenseiterin, moppelig, in sich gekehrt und behält vor allem Zahlen von Tatsachen, die nur wenige interessieren. Sie hat eine berufstätige Mutter, die sich bemüht, ihrem Kind als alleinerziehende Frau den bestmöglichen Start ins Leben zu geben, und eine Tante, zu der sie eine sehr gute Beziehung hat und die sie sehr mag, die es aber auch nicht leicht im Leben hat. Aber es nimmt in Kims Leben alles seinen geregelten Gang, bis sie eines Tages nach Hause kommt und nichts mehr so ist, wie es war. Der Schlüssel passt nicht, an den Klingeln stehen fremde Namen und in Ihrer Wohnung lebt ein Mann, der angeblich schon 20 Jahre dort wohnt.

Was ist passiert? Warum passt der Schlüssel nicht? Steht sie eventuell vor dem falschen Haus? Wo ist ihre Mutter? Plötzlich ist nichts mehr so, wie es war. Allein und ohne Ziel irrt sie in Berlin herum, durchlebt Todesängste. Auch bei der Polizei will ihr niemand glauben. Wo ist die ganze Normalität hin? Wie soll sie überleben, wie die nächsten Stunden überstehen?

Zu Beginn des Romans stellte ich mir die Frage, ob ich nicht statt eines Thrillers eine Fantasygeschichte lese. Zeitweilig kam mir die Geschichte sehr lang gezogen vor, so dass ich auch schon mal einige Zeilen überlesen habe. Doch nach kurzer Zeit war ich gefangen vom Geschehen, konnte nicht mehr aufhören und habe das Buch an einem Tag durchgelesen.

Der Schreibstil ist leicht lesbar, zeitweilig aber auch langatmig, was mir manchmal zu viel wurde. Es war mir dennoch sehr gut möglich, mich in die Protagonistin hinein zu versetzen und ihre Ängste zu erleben. Das Ende war teilweise erwartet, teilweise überraschend. Für mich ist die Geschichte knappe 4 von 5 Sternen wert.