Rezension

außergewöhnlicher Thriller mit gut durchdachtem Ende

Endlich daheim. Thriller - Regina Nössler

Endlich daheim
von Regina Nössler

Bewertet mit 5 Sternen

Kim, eine verträumte Außenseiterin, kommt von der Schule. Bald daheim! Morgen hat sie Geburtstag. Endlich wird sie vierzehn. Sie lebt mit ihrer Mutter in einem Mietshaus in Berlin-Kreuzberg. Es war mal wieder ein schlimmer Schultag. Auf dem Nachhauseweg geschehen eigenartige Dinge, denen Kim noch keine große Beachtung schenkt. Als sie ihr Haus erreicht, muss sie feststellen, dass ihr Schlüssel nicht mehr ins Schloss passt. Und nicht nur das.Ihr Name ist von der Klingel verschwunden. Die Namen aller Nachbarn auch. Träumt Kim oder ist das die Wirklichkeit? Ihre Mutter ist beruflich unterwegs und nicht erreichbar. Auch ihre Tante geht nicht ans Telefon. Ein Albtraum beginnt. Schließlich wird es Nacht. Die Stadt zeigt ihre unfreundlichen Seiten. Ist Kim tatsächlich verrückt oder liegt dem Ganzen ein Verbrechen zugrunde? Ingredienzien (u.a.): eine überforderte Mutter, ein abwesender Vater, eine lesbische Tante, eine böse Schulfreundin, ein sehr böser Nachbar, die Stadt im November, Nebelkrähen. Ist es wirklich ein ganz gewöhnlicher Freitag im November?

Das Cover des Buches ist zwar eher unscheinbar und düster, aber genau passend zu diesem Roman.

Der Schreibstil der Autorin ist sehr gut, die Protagonisten und Orte gut beschrieben, dazu wechselt die Erzählperspektive zwischen mehreren Personen.

Das Buch beginnt mit einer Geschichte, die ich eher dem Genre Fantasy, Drama und Roman zugeordnet hätte. Dabei baut die Autorin die Spannung sehr gut auf und dank starkem, gut durchdachtem Ende entpuppt sich die ganze Geschichte definitiv als Thriller, den man kaum besser verpacken hätte können.

Einige Ungereimtheiten sind mir nichtsdestotrotz aufgefallen:

1) Als Kim bei Alex ihre Mutter anruft und diese trotz mehrmaligem Klingeln nicht drangeht, spekuliert Kim, ob das Handy ein- oder ausgeschalten ist. Wenn es ausgeschalten ist, würde es aber nur einmal läuten!

2) Wie kann Frau Caspary als Diabetologin (oder wie genau im Buch geschrieben: Fachärztin für Diabetologie) arbeiten, obwohl sie nicht promoviert hat und daher auch keinen Doktortitel besitzt?

Fazit: Außergewöhnlicher, überraschender Thriller mit gut durchdachtem Ende, den ich nur weiterempfehlen kann.