Rezension

Aussergewöhnlicher Schreibstil

Schmerz
von Zeruya Shalev

Iris wird seit 10 Jahren geplagt von Schmerzen....damals wollte sie ihre beiden Kinder Omer und Alma zur Schule bringen und wurde das Opfer eines Terroranschlages.Seither ist nichts mehr wie es war,Iris versucht mit den Schmerzen ihren anspruchsvollen Job als Schuldirektorin und ihre Familie zu managen. Als sich der Verdacht, dass Ehemann Micki fremd geht bei ihr einschleicht ist sie erschüttert. Kurz darauf trifft sie Ethan , ihre grosse Jugendliebe wieder und sie lässt sich erneut mit ihm ein.

Der Schreibstil der Autorin ist wirklich aussergewöhnlich. Die sehr langen Sätze,setzen intensives ,konzentriertes Lesen voraus.Wo andere Autoren 3 Sätze aus einem gemacht hätten, bedient sich Zeruya Shalev vieler Kommas um ihre langen , verschachtelten Sätze zu schreiben. Die direkte Rede wird sehr knapp eingesetzt, so hat die ganze Story etwas von einer Erzählung.
Die Hauptperson Iris hat es mir nicht einfach gemacht , sie zu mögen. Zu Beginn erschien sie mir sehr kalt und abgeklärt, bis ich realisiert habe, dass sie aus Selbstschutz vor dem Schmerz und der Gleichgültigkeit ihres Mannes, schroffe Reaktionen zeigt. Von da an empfand ich Mitleid mit ihr .
Dieses Buch lebt nicht von grosser Handlung, diese ist sehr minim gehalten. Dafür rückt Zwischenmenschliches und intensive Gefühle in den Vordergrund. Seitenweise war mir das leider etwas zu langatmig und langweilig. 
 Gefallen hat mir, dass die Autorin immer wieder Rückblick in die Vergangenheit nimmt und ,dass man so nach und nach die ganze Geschichte um Ethan und Iris besser versteht.
Ein Buch, dass mich als Leser herausgefordert hat...durch das ich mich seitenweise beissen musste.