Rezension

Babytalk

Nutshell - Ian McEwan

Nutshell
von Ian McEwan

Bewertet mit 5 Sternen

Die Endzwanzigerin Trudy ist schwanger und steht zwischen zwei Männern; dem Vater ihres Kindes und dessen Bruder. Einer davon muss weg, komme was da wolle. Unfreiwilliger Mitwisser bei diesem Komplott ist das Ungeborene. Und das hat so seine ganz eigenen Ansichten über Mamas Pläne.

Hätte mir jemand vor Nutshell gesagt, dass ich mal ein Buch toll finden würde, das 1. aus der Sicht eines Ungeborenen geschrieben ist und 2. dieses Baby ein absoluter Lieblingscharakter meinerseits werden würde... ich hätte es nicht geglaubt. Doch jetzt hat mich McEwan voll überzeugt. Seine Geschichte strotzt vor rabenschwarzen und trotzdem komischen Momenten, sozialkritischen Ansichten und philosophischen Einlagen. Obwohl das Baby noch nicht einmal das Licht der Welt erblickt hat, ist es schon sehr weise und welterfahren. Tatsächlich hat es sich zu meinem Lieblingscharakter entwickelt, die anderen Figuren sind doch eher unsympathische Gesellen. Trotzdem ist es eine Freude ihr Tun zu verfolgen, als ebenso unbeteiligter Zuschauer wie es das Baby einer ist. McEwan zeigt wieder einmal was er kann und begeistert mit seiner Erzählkunst.