Rezension

Beautiful Creatures 01 - Highschool trifft Fantasy

Sixteen Moons - Eine unsterbliche Liebe - Kami Garcia, Margaret Stohl

Sixteen Moons - Eine unsterbliche Liebe
von Kami Garcia Margaret Stohl

Ethan lebt in einer kleinkarierten Kleinstadt namens Gatlin voller oberflächlicher Bewohner, die alles verabscheuen was anders ist. Obwohl er zu den beliebten Schülern gehört, fühlt sich Ethan einsam, was nicht nur am Tod seiner Mutter und geistigen Abwesenheit seines Vaters liegt. Er wünscht sich Veränderung, die auch eintrifft in Form eines Mädchens: Lena. Lena ist anders als die anderen und innerhalb kurzer Zeit, das verhassteste Mädchen der Stadt. Denn Lena ist die Nichte des Einsiedlers und Sonderlings Macon Ravenwood. Aber vor allem ist sie das Mädchen aus Ethans Träumen.

Eine Fantasy-Liebesstory aus der Sicht eines Jungen empfand ich als positiv, da es mal etwas anderes war, als dieses ständige: Er sah soooo gut aus, dass es weh tat (In-Ohnmacht-fall). Die erste Liebe aus der Sicht eines Jungen ist gerade für Leserinnen interessant und besitzt Unterhaltungswert. Allerdings entstammt Ethan Wate aus der Feder zweier Autorinnen, daher kam ich nicht umhin zu denken: Jaja, so stellt sich Frau das gerne vor. Aber nun gut. Ethan ist für Leserinnen vielleicht gerade deswegen sympathisch, gerade weil er die Schöpfung von Autorinnen ist. Mir jedenfalls war er sehr sympathisch. Die Geschichte wird aus seiner Sicht erzählt und ist angenehm zu lesen. Die Handlung unterhält und lädt zum Weiterlesen ein. Vor Spannung bin ich zwar nicht umgekippt, doch "Sixteen Moons" ließ sich gut lesen und enthielt einige gute Stellen.

Worin man sich aber bei diesem Buch vor allem klar sein muss, habe ich schon in meiner Überschrift verraten: Die amerikanische Highschool trifft auf Fantasy. Wir erleben die typische Highschool, wie man sie aus Filmen kennt. Eine 0815-Kleinstadt-Highschool-Pampe. Wir lernen eine kleingeistige Stadt kennen (auch nichts Neues) und zwei Teenager, die sich ineinander verlieben. Einer von beiden gehört dem Übersinnlichen an. Sie sind zu verschieden, sie dürfen nicht zusammen sein, Tod und Verderben drohen blablabla.

Leser die Fantasy vom Feinsten erwarten wie die Chroniken der Unterwelt, müssen ihre Erwartungen herunter schrauben. Was nicht bedeuten soll, dass mir Sixteen Moons nicht gefallen hat. Ich mag die Story sogar sehr, doch kann man sie auch nicht in den Himmel loben. Die Highschool und die Stadt Gatlin stehen für meinen Geschmack zu stark im Vordergrund, hier schimmert ein wenig Jugendbuch durch. Doch vor allem überzeugt mich die Reihe mit ihrer Idee: Licht und Dunkel (Fantasy und Highschool haha). Leser die Hexen, Magie und Flüche lieben und sich nicht an Amerikas Klischees stören, kann "Sixteen Moons" gefallen. Bei mir hat es definitiv für vier Sterne gereicht.

Noch zwei kleine Minuspunkte sollen erwähnt sein:
Leider wirken die Nebencharaktere etwas blass: Reece, Ryan, Larkin… wenn sie auftauchten, fiel mir immer überrascht ein: Ach ja die gibt’s ja auch noch.

Besonders zu Anfang des Buches werden die Namen betont oder immer und immer wieder wiederholt. Ethan Wate! Ethan Carter Wate! Ethan! Ethan! Total entnervend. Zum Glück ändert sich dies zum Ende hin, vielleicht ist es mir aber auch nicht mehr so stark aufgefallen wie zu Beginn. Insgesamt eine Story die mir gefallen hat, von der ich aber denke, dass sie nicht jeden überzeugen kann. Da es sich aber um den ersten Band einer Reihe handelt, glaube ich das noch Raum nach oben ist. "Sixteen Moons" hat Potenzial. Vielleicht steckte der erste Teil in den Kinderschuhe.

"Was wären wir ohne Bibliotheken? Wir hätten keine Vergangenheit und keine Zukunft."

"Ich kann dir Bücher aber keine Antworten geben. Sie lächelte. Die Frage ist doch: Bist du Herr über dein Schicksal oder sind es die Sterne?"