Rezension

Bedrückend und bewundernswert

Das gläserne Klavier - Miriam Toews

Das gläserne Klavier
von Miriam Toews

Bewertet mit 4 Sternen

Elfrieda ist eine bekannte Pianistin und will nicht mehr leben. Ihre Familie muss irgendwie damit umgehen. Besonders betroffen von den Selbstmordversuchen ist ihre Schwester Yolandi, die einerseits ihre Schwester unterstützen, andererseits sie nicht verlieren will.
"Das Gläserne Klavier" flicht die Familientragödie ein in die Traditionen der kanadischen Mennoniten. Es werden Alltagssituationen geschildert, und es gibt lustige Momente. Dennoch bleibt der Grundtenor bedrückend.
Der Einstieg ist nicht ganz leicht, weil die Autorin zwischen Ereignissen verschiedener Protagonisten und Zeitebenen hin- und herspringt, dann auch noch Gedanken untermischt, was zunächst ganz schön chaotisch wirkt. Andererseits passt es gut zu der etwas verrückten Familie. Mit diesem Roman bringt die Autorin auf bewundernswerte Art ein schwieriges Thema mit autobiografischem Hintergrund zur Sprache.