Rezension

beeindruckend

Himmelstänzerin - Shan Sa

Himmelstänzerin
von Shan Sa

Bewertet mit 5 Sternen

Zum Inhalt:
Platz des Himmlischen Friedens im Juni 1989. Die Armee schlägt die Studentenproteste nieder, im allgemeinen Chaos gelingt es Ayamei, einer Anführerin, unverletzt zu fliehen. Ein alter Schulkamerad hält sie davon ab, sich wieder ins Zentrum der Auseinandersetzungen zu begeben. Zur gleichen Zeit ist der Soldat Zhao dabei, die Aufständischen zu bekämpfen.
Ayamei erhält Hilfe von Wang, der sie aus Peking schmuggelt und auf dem Land bei seinen Eltern unterbringt, wo man noch nichts von den Vorgängen in der Hauptstadt weiß. Zhao erhält den Auftrag die Rädelsführerin zu finden - tot oder lebendig. Doch seine Suche gestaltet sich schwierig, Ayameis Eltern haben sich schon lange von ihrer Tochter entfremdet. Doch dank des Denunziantentums kommt er ihr auf die Spur und verfolgt sie bis in die verwunschenen chinesischen Berge...

Mein Eindruck:
Sehr gelungenes erstes Drittel, das Chaos der Nacht, die Angst der Studenten, die Hilfe der Kollaborateure sind sehr überzeugend. Der mittlere Teil - überwiegend das Tagebuch eines jungen Mädchens - vor allem sprachlich (wenn auch angemessen für die Figur) etwas flach. Das Ende wird mystisch, die Flucht im Wald hätte man ausbauen können. Leider bleiben die Charaktere zu dünn, gerade der Soldat und seine Zweifel am System hätten gerne etwas in den Vordergrund rücken können, die knapp 150 Seiten hätten auch noch Raum dafür gelassen. Nicht so poetisch und packend wir z.B. die Go-Spielerin, aber es war ja auch das Erstwerk, noch dazu in der Fremdsprache, da sei es verziehen.