Rezension

Beeindruckender Roman über zwei ungewöhnliche Frauen

Die Kriegerin -

Die Kriegerin
von Helene Bukowski

Bewertet mit 5 Sternen

Lisbeth ist Floristin und hat die Grundausbildung der Bundeswehr kurz vor ihrem Abschluss abgebrochen. Dort traf und befreundete sie eine Frau, die über den Großteil des Romans nur als "die Kriegerin" bezeichnet wird. Während die Kriegerin als Soldatin in Krisengebieten eingesetzt ist, flieht Lisbeth vor ihrem Leben auf ein Kreuzfahrtschiff, auf dem sie wieder als Floristin arbeitet.

Beide Frauen tragen ganz unterschiedliche Traumata in sich und gehen auch ganz verschieden damit um. Leider wird auf dem Klappentext bereits Lisbeths größtes Trauma vorweggenommen, obwohl die Autorin es im Buch erst ziemlich spät erzählt.

Trotz der physischen Distanz bleiben sich die Frauen verbunden und treffen sich immer wieder in einer Hütte an der Ostsee. Auch dort fliehen sie genau wie in ihren Jobs vor der Realität.

Helene Bukowski zeichnet ein bewegendes Bild von zwei Frauen, die stark sein wollen und es auf ihre Art auch sind. Dabei nutzt die Autorin eine Ich-Erzählerin, die nur gegenüber Lisbeth allwissend ist. Über die Gedanken, Gefühle und Motivationen der Kriegerin erfahren wir nur, was sie tatsächlich ausspricht oder Lisbeth in ihren vielen Briefen schreibt. Dadurch entsteht beim Lesen viel mehr Nähe zu Lisbeth, während die Kriegerin verschlossener und mysteriöser wirkt. Helene Bukowski schafft so gekonnt ein Gefälle zwischen beiden Charakteren. Das Buch wird mir noch lange im Gedächtnis bleiben!