Rezension

Begegnung um Mitternacht

Begegnung um Mitternacht - KJ Charles

Begegnung um Mitternacht
von KJ Charles

Bewertet mit 4 Sternen

England 1904: Archie Curtis wurde im Krieg verwundet. Damit war es aus mit seiner Karriere beim Militär. Er will wissen, warum nicht nur er, sondern auch viele seiner Kameraden verletzt oder getötet wurden. Die Pistolen, welche ihnen zur Verfügung standen, waren defekt. War es Unfall oder steckte Sabotage dahinter? Daher nimmt er die Einladung zu einer Landpartie an, obwohl ihm nicht der Sinn nach Vergnügungen steht. Aber der reiche Mr. Hubert ist im Waffengeschäft tätig und Archie hat ihn im Verdacht, dass er mit der Geschichte zu tun hat.

Unter den anderen Gästen ist auch Daniel da Silva. Er wirkt wie ein Paradiesvogel in dieser Gesellschaft und macht aus seiner Veranlagung kein Geheimnis. Archie fühlt sich einerseits zu de Silva hingezogen, andererseits ist er ihm suspekt. Doch de Silva hat auch noch eine andere Seite und bei beide haben sie ein Interesse in Räume zu gelangen, die ihnen nicht zugänglich sind. Sie brauchen sich, um ihre Ziele zu erreichen.

In diesem Buch wird sehr schön die Lovestory der beiden Männer mit einer Spionagegeschichte verbunden. Es gibt eine Menge Personen in dieser Geschichte, so dass es ein wenig schwierig ist, alle auseinander zu halten. Aber das Buch lässt sich aufgrund des angenehmen Schreibstil sehr gut und flüssig lesen.

Es zeigt sich, dass es eine Reihe von Personen gibt, die etwas zu verbergen haben. Die Charaktere sind gut und authentisch geschildert. Archie Curtis ist gradlinig und korrekt und ein wenig steif. Sein Werdegang beim Militär war vorgezeichnet und nun hat ihm die Verletzung einen Strich durch die Rechnung gemacht. Er kann mit Daniels Auftreten, das auffällig und in der etwas steifen Gesellschaft sogar provozierend wirkt, wenig anfangen. Aber De Silva ist auch intelligent. Es kommt wie es kommen muss – die beiden werden ein Paar. Beide sind sympathisch, doch Daniel de Silva ist die interessantere Figur.

Die beiden stellen bei ihren Ermittlungen fest, dass die feine englische Gesellschaft doch gar nicht so fein ist, denn Verrat, Erpressung und Mord gibt es hier auch.

Der Leser bekommt einen guten und atmosphärischen Eindruck, wie die englische Gesellschaft sich die Zeit auf Landpartien vertrieb und wie sie ihre Connections pflegte.

Eine sehr unterhaltsame und spannende Geschichte.