Berührende Geschichte
Ich bin sehr froh, dass endlich mal ein Autor sich diesem Thema angenommen hat. Leider wird von vielen Leuten immer noch angenommen, dass eine Geisha eine Prostituierte ist. Was so allerdings nicht stimmt, sie ist einfach nur eine Unterhaltungskünstlerin. Sie singt, tanzt, spielt ein Instrument oder unterhält sich einfach nur mit den Männern. So nett sich das jetzt anhört, es gibt auch Schattenseiten. So wird z.B. die Mizuage (Entjungferung) an den Meistbietenden verkauft. Und ein Mann kann ein „danna“ für eine Geisha werden, d.h. er sorgt für ihren Lebensunterhalt, für ihre Wohnung, aber im Gegenzug muss sie ihm zu Diensten sein.
Das alles wird auch in diesem Roman beschrieben und es ist sehr interessant so etwas über die Geschichte und die Bedeutung einer Geisha zu erfahren.
Der Schreibstil ist nicht immer einfach und man sollte sich wirklich Zeit für dieses Buch nehmen.
Chiyo hat mir als kleines Mädchen überhaupt nicht gefallen, sie war mir zu naiv. Später bekommt sie einen anderen Namen (Sayuri) und ab da ist sie mir viel sympatischer. Mameha hingegen wollte ich vom ersten Augenblick an kennenlernen. Sie strahlt so viel Würde, Gelassenheit, Freundlichkeit und Anmut aus, dass sie für mich der Inbegriff einer Geisha ist.
Hatsumomo mag zwar ein Biest sein, aber trotzdem tut sie mir leid. Eine unerfüllte Liebe und die Angst irgendwann nichts mehr wert zu sein. Da finde ich „Mutter“ wesentlich unsympathischer, das Einzige woran sie interessiert ist, ist Geld und sonst nichts.
Manchmal sind mir die Erzählung etwas zu weitschweifend und kleiner Abschnitte kann man dann auch überfliegen, aber ansonsten ist es wirklich ein gelungenes und interessantes Buch.
Es ist auf jeden Fall zu empfehlen, vor allem für Leute, die sich für Japan und Geishas interessieren. Ebenso fand ich den Film dazu auch sehr gut.