Rezension

Diese Rezension enthält Spoiler. Klicken, um alle Spoiler auf dieser Seite lesbar zu schalten.

Berührende Geschichte nach wahren Begebenheiten

Die Liebe der Sternentochter - Anna Valenti

Die Liebe der Sternentochter
von Anna Valenti

Bewertet mit 4.5 Sternen

Dieses Buch ist der zweite Teil der Sternentochtersaga. Zu Teil 1 habe ich ebenfalls eine Rezension verfasst.

Caroline Caspari kommt nach einem Aufenthalt bei einer Verwandten im ausgehenden 19. Jahrhundert zurück zu ihren Eltern. Da ihre Verwandte ihren Eltern einen Brief voller Lügen über ihre angeblich sittenlose Tochter geschickt hat, verstößt die Mutter sie. Der Vater, zu dem Caroline immer ein sehr enges Verhältnis hatte, hat zunehmend Herzbeschwerden und findet sich daher mit dieser Entscheidung ab. 
Line, die von ihrer großen Liebe Georg ein Kind erwartet, wartet auf seine Rückkehr aus einem Manöver. Allerdings nimmt er seinen Dienst als Postillion nicht wieder auf und niemand weiß, wieso er nicht zurückgekommen ist. Dann erfährt Caroline die Wahrheit: Georg ist tot. 
Für sie bricht eine Welt zusammen und nur wegen ihrer Schwangerschaft hat sie noch ein bisschen Lebenswillen.
In der Kleinstadt ist sie damit eine Aussätzige und Line hat nur noch wenige Verwandte, auf die sie zählen kann.
Line muss die Stadt verlassen, um ihrem Kind ein halbwegs normales Leben zu ermöglichen. Damit ihre Oma sich um ihr Kind kümmern kann, muss Line weit weg arbeiten gehen und Geld nach Hause schicken.
Eine schwierige Zeit steht ihr bevor...

Caroline ist ein Opfer ihrer Zeit. Ihre Liebe war nicht standesgemäß. Aber dass sie dann noch schwanger wird, bevor sie Georg heiraten kann, ist völlig inakzeptabel. Daher muss sie sich nach dem Tod ihrer Oma fast ganz allein durchschlagen.
Sie erlebt sehr viel und findet in Anna, einer Magd, sogar eine gute Freundin.
Als Line endlich volljährig wird, will sie ihre Tochter zu sich nehmen. Doch ihre Mutter verweigert ihr dies. Line macht erneut eine schwere Zeit durch. 
Am Ende sucht sie den für sie einzig möglichen Ausweg und schließt mit ihrem alten Leben ab. Das war sehr mutig von ihr, aber nur so hat sie überhaupt eine Chance auf ein besseres Leben. 

Würde das Buch nicht auf wahren Begebenheiten beruhen, würde man meinen, es sei zu viel Pech und Leid für die so junge Caroline. Sie hat ein schweres Los und meistert ihr Leben dennoch.
Bei all dem ist sie immer freundlich und gut.

Der Roman ist flüssig geschrieben und durch zahlreiche Briefwechsel zwischen Line und ihrer besten Freundin Emma auch abwechslungsreich gestaltet.

Eine fast tragische Geschichte über eine bemerkenswerte Frau, für die man sich im dritten Teil viel Glück erhofft.