Rezension

Besondere Familiengeschichte auf Norderney

Die Inselhebamme -

Die Inselhebamme
von Emma Jacobsen

Nela arbeitet als Hebamme, hat privat wie auch beruflich einiges durchgemacht und steht kurz vor einem Burnout, als die Ärztin ihr quasi drei Wochen Heimaturlaub auf Norderney verschreibt. Dort angekommen, muss sie sich erst mal wieder in ihrem alten Leben zurechtfinden und sich eingestehen, dass die Zeit auch dort nicht stehengeblieben ist. Veränderungen in ihrer Familie stehen an und sie überlegt, wie es weitergehen soll: mit ihr, ihrem Beruf und auch ihrem langgehegten Traum eines Geburtshauses auf Norderney. Doch sie wird immer wieder abgelenkt von wieder aufkeimenden wie auch neu entwickelten Gefühlen, von denen sie geglaubt hat, dass sie niemals wieder möglich sind. Kann sie sich darauf einlassen ohne ihren Traum zu gefährden?

Das Cover ist optisch wie auch haptisch ein wirklicher Eyecatcher und die kleinen Muschelzeichnungen machen jedes Kapitel zu etwas Besonderem. Der flüssige Schreibstil und die Kapitel mit stellenweisen Perspektivenwechseln lassen einen schnell eintauchen und man kann nicht anders als alle Protagonisten sympathisch zu finden. Die Geschichte um Nela und ihre Familie mit den typisch norddeutschen Ausdrücken und Gepflogenheiten ist schön ausgearbeitet und an keiner Stelle langweilig. Einzig die Liebesgeschichte kam ein wenig zu spät, zu kurz und dafür im Ablauf etwas zu schnell für meinen Geschmack. Sie stand hinter den familiären Ereignissen zurück und viele Dinge wurden dann im Epilog abgehandelt, statt sie noch innerhalb der Geschichte einzubinden.

Dennoch hat mir das Buch von der Art der Geschichte und dem Setting gut gefallen, so dass ich mich auf weitere Bücher der Autorin freue.