Rezension

Bewegend und fesselnd

Sheloquins Vermächtnis - Brita Rose-Billert

Sheloquins Vermächtnis
von Brita Rose-Billert

Bewertet mit 5 Sternen

„...Wir Skwahla sind Teil der Natur, die uns heilig ist. Wir wussten seit Anbeginn, wie wir uns gesund ernähren und kamen auch ohne Gefrierschrank ganz gut klar. […] Die Kinder wuchsen natürlich, wie junge Wölfe in der Sicherheit des Rudels, auf und lernten schnell und völlig selbstverständlich, die wichtigen Dinge, die man zum Leben in der Wildnis braucht. Die Sicherheit

unserer Gemeinschaft war und ist oberste Priorität...“

 

Sheloquin lebt in einem Blockhaus in der Wildnis Kanadas. Ihm gehört das Land und der See. Darauf aber hat es der skrupelloser Geschäftsmann Barn abgesehen. Er lässt Sheloquin grausam ermorden und die Hütte niederbrennen. Cody, sein Enkel, findet die Spuren. Doch der Staff Sergeant Ben Clifford hält sich bedeckt.

Die Autorin hat einen fesselnden Roman geschrieben. Es geht einerseits um die Rechte der Ureinwohner, andererseits um ein Streben nach Profit, das keine Grenzen kennt.

Der Schriftstil lässt sich angenehm lesen. Er ist abwechslungsreich.

Sehr detailliert mit passenden Metaphern wird die Schönheit der Landschaft beschrieben.

 

„...Sie waren Teil des Flusses. Aus dem Fluss waren sie geboren. […] Wind wiegte das Ufergras, und das Licht der Abendsonne flirrte durch die Blätter der Bäume. Er trug den Geruch von Zedern und den Bergwiesen ins Tal...“

 

Während Cody Write Crew alles tut, um das Land nicht in fremde Hände fallen zu lassen und den Mörder von Sheloquin zu finden, spielt Ben Clifford falsch. Er weiß, dass auf Cody ein Auftragskiller angesetzt ist. Barn glaubt, mit Geld und Erpressung alles zu erreichen. Und wer nicht so will, wie er, steht auf der Abschussliste. Natürlich macht er sich dabei die Finger nicht selbst schmutzig.

Spannende Szenen in der Wildnis machen das Lesen zum Vergnügen. Cody gelingt es zusammen mit seinem Wolfshund, den Verfolgern zu entkommen. Doch sein Leben hängt an einem seidenen Faden.

Nebenbei erfahre ich eine Menge über Land und Leute, Montaya, eine junge Frau, arbeitet neben ihrem Studium als Führerin in Museum.

 

„...Die europäischen Einwohner vernichteten uns nicht mit Gewehren, sondern mit ihrer wachsenden Fischindustrie. Mit den Lachsen verschwanden unsere Kultur, unsere Sprache und unser altes Leben...“

 

Eingebettet in die Handlung ist eine zarte Liebesgeschichte.

Am Ende ist Cody einer der Ureinwohner, der auf eine Pressekonferenz im Museum für Anthropologie in Vancouver spricht. Aus seiner Rede stammt das Eingangszitat. Es zeigt auch, über welch feinen Humor er verfügt.

Das Buch hat mir ausgezeichnet gefallen.