Rezension

Biene und der Grefrather Eishockeyverein

Tote Trainer pfeifen nicht -

Tote Trainer pfeifen nicht
von Vera Nentwich

Bewertet mit 5 Sternen

Nachdem Vera Nentwich schon sechs ihrer beliebten Grefrather Krimireihe veröffentlicht hat, legt sie nun mit „Tote Trainer pfeifen nicht“ ihr neustes Werk, das im Juli bei Vera Books erschien, vor. Seit Anfang an bin ich ein großer Fan dieser Serie und umso mehr freute ich mich, dass Sabine „Biene“ Hagen wieder ermitteln darf. Sowas lass ich mir ungern entgehen und so fuhr ich zur Tätersuche buchtechnisch nach Grefrath.

Wer schon das eine oder andere Buch der Autorin gelesen hat, weiß den leichten und flüssigen Schreibstil zu schätzen. Aber nicht nur damit kann Vera Nentwich punkten, sondern auch mit ihrem unverwechselbaren Humor und der dazugehörigen Situationskomik. Dies bekommt der Leser bzw. die Leserin Punktum zu spüren, denn bereits bei dem ersten Satz „Wieso ist da kein Brusthaar?“ fängt man schon an zu lachen. Ich liebe diesen natürlichen Charme plus Humor! Zu diesem dürfen sich dann auch noch die lebensnahen Charaktere gesellen. Biene, liebenswürdig, etwas verpeilt und dennoch ist bei ihr Vorsicht geboten. Ihr Partner Jago ist eher geheimnisvoll. Sabines Oma ist einfach herzensgut und hat fast immer einen guten Rat parat. Man muss diese Person einfach lieben (eigentlich liebe ich sie alle). Aber nicht nur die gut gezeichneten Personen machen diesen Krimi lesenswert, sondern auch die detaillierte und brillant eingefangene Kulisse vom Niederrhein. Wer sich ein wenig auskennt, der hat die Straßen oder Ortschaften genaustens vor Augen. Das perfekte Kopfkino.

Diesmal spielt der aktuelle Fall in der Grefrather Eishockeyszene. Nach der Saisoneröffnungsparty wird der aktuelle Trainer Haller tot aufgefunden. Schnell hat man auch einen Tatverdächtigen Tobias „Toby“ Thomson. Er soll der Letzte gewesen sein, der aus der Mannschaftskabine gekommen ist, wo man die Leiche gefunden hat. Aber soll es wirklich Toby gewesen sein? Vieles spricht dafür, aber genauso viel dagegen. Dieser Mord „schreit“ förmlich nach Biene und ihrem Partner Jago und es wäre doch gelacht, wenn sie den Fall nicht (vor der Polizei) lösen würden. So einfach scheint es dann doch nicht zu gehen. Aber nicht nur beruflich geht es für Biene turbulent zu, auch privat. Ihre Beziehung zu ihrem Freund Jochen steht alles andere als unter einem guten Stern. Können die beiden ihre Liebe noch retten? Ungern möchte ich mehr verraten, denn sonst Spoiler ich und dieses Buch will gelesen werden.

Auch mit ihrem 7ten Buch hat es Vera Nentwich erneut geschafft, einen sehr unterhaltsamen und kriminalistisch guten Fall zu kreieren. Dank der zahlreichen Verdächtigen und Wendungen habe ich es nicht geschafft, den Täter vorzeitig zu ermitteln. Für mich ist dies immer ein gutes Zeichen, denn dann hat der Autor alles richtig gemacht. Spannung bis zum Schluss!

Wer einen guten Regionalkrimi ohne viel Blut vergießen lesen möchte, ist hier aller bestens aufgehoben. Zwar können die Krimis unabhängig von einander gelesen werden, aber er Bienes Werdegang oder ihr Leben besser kennen lernen möchte, sollte beim ersten Band (Tote Models nerven nur) anfangen. Definitiv lohnt es sich.

Für mich war dieser Krimi wieder eine Lesegenuss und deshalb gibt es erneut:

5 von 5 Sterne!