Rezension

bin zwiegespalten

Harry Potter und das verwunschene Kind - Teil eins und zwei (Special Rehearsal Edition) - J.K. Rowling, John Tiffany

Harry Potter und das verwunschene Kind - Teil eins und zwei (Special Rehearsal Edition)
von J.K. Rowling John Tiffany

Bewertet mit 3 Sternen

Klappentext: Die achte Geschichte. Neunzehn Jahre später. Das Skript zum Theaterstück!
Harry Potter und das verwunschene Kind, basierend auf einer neuen Geschichte von J.K. Rowling, John Tiffany und Jack Thorne, ist ein neues Theaterstück von Jack Thorne. Es erzählt die achte Geschichte in der Harry-Potter-Serie und ist gleichzeitig die erste offizielle Harry-Potter-Geschichte, die auf der Bühne präsentiert wird. Das Stück feierte am 30. Juli 2016 im Londoner West End Premiere.
Es war nie leicht, Harry Potter zu sein – und jetzt, als überarbeiteter Angestellter des Zaubereiministeriums, Ehemann und Vater von drei Schulkindern, ist sein Leben nicht gerade einfacher geworden.
Während Harrys Vergangenheit ihn immer wieder einholt, kämpft sein Sohn Albus mit dem gewaltigen Vermächtnis seiner Familie, mit dem er nichts zu tun haben will. Als Vergangenheit und Gegenwart auf unheilvolle Weise miteinander verschmelzen, gelangen Harry und Albus zu einer bitteren Erkenntnis: Das Dunkle kommt oft von dort, wo man es am wenigsten erwartet.

Meine Meinung:

Ich muss gestehen, dass ich dem Buch lange Zeit sehr skeptisch gegenüber stand ... und ehrlich gesagt hat sich das bis jetzt (und nach dem Lesen) auch nicht wirklich geändert.

Fangen wir mal bei dem offensichtlichsten an: der Schreibstil
Ich hatte schon in der Schule so meine Schwierigkeiten mit dem Theater-Stil und das hat sich auch mit dem Buch nicht geändert. Anfangs musste ich gefühlt fünfmal nachschauen, wer denn gerade spricht und bin da auch ständig durcheinander gekommen. Gegen Ende hin habe ich mich aber daran gewöhnt und dann ging es halbwegs. Aber so richtig toll fand ich das nicht zu lesen.

Gehen wir mal weiter zu den Charakteren.
Mit den meisten davon hatte ich so meine Schwierigkeiten. Gerade bei den "altbekannten" Charakteren konnte ich nicht so richtig nachvollziehen, warum sie so handeln, wie sie es taten. Irgendwie habe ich da nicht mehr die Helden meiner Kindheit gesehen ... sicher, sie sind alle erwachsen geworden, aber ich fand, dass sie überhaupt nix mehr mit ihren früheren Eigenschaften gemein hatten.
Der einzige, dem ich seine Entwicklung wirklich abgekauft habe, war Draco Malfoy ... der in dieser Geschichte mein Lieblingscharakter war (dafür, dass ich ihn eigentlich überhaupt nicht leiden konnte, ist das schon sehr abstrus)
Albus Severus und Scorpius ... nun, ich fand sie jung und naiv ... aber sie konnten mich doch schon mehr überzeugen, als die meisten anderen Charaktere.
Insgesamt hatte ich aber auch das Gefühl, dass ich zu den Charakteren keine Bindung aufbauen konnte, was (vermute ich) nicht zuletzt auch am Schreibstil liegt.

Wenden wir uns nun der Story zu.
Anfangs wusste ich nicht, was ich damit anfangen sollte - und irgendwie hat mich die Story auch nicht gefesselt. Im Gegenteil - ich fand sie eher langweilig und mir fehlte der Reiz, den die anderen Harry-Potter-Bücher für mich hatten. Immer wieder habe ich nach einer Szene das Buch weggelegt, weil ich einfach keine Lust auf die Geschichte hatte. Zugleich ging es mir öfters auch zu schnell.
Aber trotzdem habe ich weitergelesen ... irgendwie hatte ich wohl die Hoffnung, dass es noch ein bisschen besser werden könnte.
Viele Entwicklungen fand ich irgendwie nicht überraschend, tatsächlich eher erheiternd (was es glaube ich nicht sein sollte).
Das einzige, was mich an der Geschichte wirklich überzeugt hat, war das Ende. Denn da habe ich wenigestens ein bisschen des Harry-Potter-Feelings gefunden und es doch mit mehr Begeisterung verfolgt. Da fand ich die Wendungen auch interessant.

Mein Fazit? Ich weiß einfach nicht, was ich von dem Buch halten soll
Ich hab vieles zu kritisieren, aber wenn ich ehrlich bin, ist das einzige, was mich wirklich richtig gestört hat, der Schreibstil gewesen. Und ich schätze, dass dadurch auch alle anderen Kritikpunkte entstehen ... bei einem anderen Stil hätte ich es vielleicht interessanter, spannender gefunden und ich hätte die Charaktere mehr gemocht.