Rezension

Bitte Geduld haben!

Mnemophobia - Kaja Bergmann

Mnemophobia
von Kaja Bergmann

Nemo wohnt mit seiner Freundin Merle in einem Leuchtturm.Er ist seit einem Unfall , der sich vor drei Monaten ereignet hat,  blind, Merle kann nicht mehr sprechen. Nemo fühlt sich verantwortlich für den Unfall und ist seither suizidgefährdet. Seine Freunde Darius und Luna kümmern sich aufopfernd um ihn .Nemo versucht sein Schicksal malend zu verarbeiten ,als die 20 Jahre alte Emma in seinem Leben auftaucht. Kurz darauf wird Luna tot aufgefunden und Nemo muss sich seiner Vergangenheit stellen.

Ohne Einführung in die Personen oder Örtlichkeiten ist man als Leser sehr schnell mitten drin in dem Leben von Nemo. Die zu Beginn magere Handlung wird immer wieder von Erinnerungen aus der Zeit des Unfalls und davor , durchbrochen. 
 Suizid, Schuldgefühle aber auch die menschliche Psyche sind ein grosser Bestandteil der Geschichte und es braucht einige Zeit, bis man als Leser durchblickt, wie alles zusammen hängt. Auf dieses Buch muss man sich einlassen und eine erste Verwirrung und einige Längen in Kauf nehmen.Bitte Geduld haben!
Leider konnte ich die Rolle von Emma nicht ganz nachvollziehen....lange habe ich mich gefragt, was für einen "Zweck" sie hatte?Sehr eindrücklich wird Neo beschrieben.Seine Schuldgefühle, die Verdrängung des Unfalls aber auch seine Behinderung werden authentisch wiedergegeben. Man kann förmlich spüren, wie sich ein Blinder in der Welt fühlt!
Der Schluss der 150 Seiten hat es in sich.Zudem für mich völlig unvorhersehbar hat mich die Autorin sehr überrascht!