Rezension

Blink of Time

Blink of Time - Rainer Wekwerth

Blink of Time
von Rainer Wekwerth

Bewertet mit 4 Sternen

Rainer Wekwerth hat mit „Blink of Time” wieder ein gelungenes jugendliches Fantasy- Buch verfasst. Bisher ist dieses Werk als Einzeltitel vorgesehen.

 

Inhaltsangabe (Quelle: Klappentext):

Sarah Layken flieht vor der Realität - doch vor welcher? Ein Junge will ihr helfen - doch woher weiß er von ihrem Problem? Kein Leben ist wie das andere - doch welches ist das richtige? Um das richtige Leben zu finden, um ihre Liebe wiederzutreffen, um ihren Bruder vor einem Unglück zu bewahren, muss Sarah Layken die gleiche Situation wieder und wieder durchleben. Sie kann sich immer wieder für ein neues Leben entscheiden, aber sie kennt vorher niemals den Preis, den sie dafür bezahlen muss.

 

Der Autor Rainer Wekwerth hat einen wunderbaren Schreibstil – ich finde es jedes Mal wieder faszinierend, wie er mit der deutschen Sprache umgeht und mit einfachen und gut gesetzten und gewählten Worten ein Bild erschaffen kann. Das Buch lässt sich flüssig lesen und die Seiten fliegen nur so dahin. Man ist mitten in der Geschichte drin und wird sofort in ihren Bann gezogen. Zunächst beginnt das Buch recht geheimnisvoll. Anschließend wird man immer mehr in die Geschehnisse eingeweiht und was es damit auf sich hat und wie man diese beeinflussen kann. Die Idee, die hinter dem Buch steht, gefällt mir sehr gut. Ein Werk dieser Art habe ich persönlich noch nicht so direkt in diesem Zusammenhang gelesen – auch wenn die Grundidee keine neue ist. Der Klappentext deutet es bereits an: „Blink of Time“ thematisiert Realitätssprünge. Diese verschiedenen Realitäten, die wir im Verlauf des Buches kennen lernen, unterscheiden sich in Kleinigkeiten, wie z.B. der Kaffeeautomat von Sarahs Eltern. Aber auch größere Unterschiede sind möglich. Als Leser selber habe ich mich erwischt, wie ich es zu Beginn einer neuen Realität geliebt habe, auf die kleinen aber feinen Unterschiede zu achten. Wie es selber Sarah nicht sofort aufgefallen ist, aber ich als Leser sofort erkannt habe. Auch wird versucht, die Realitätssprünge kurz zu erklären bzw. wird recht vage auf die verschiedenen Spekulationen der theoretischen Physik eingegangen. Ich selber hätte mir manchmal mehr Input gewünscht. Ein paar mehr Erklärungen – sei es zur Theorie dieser Realitätssprünge, wie es ist, einen zu haben oder auch Erklärungen zu den neuen Gegebenheiten in der Welt.

Die Charaktere dieses Buches haben mir sehr gut gefallen und haben sehr gut in die beschriebene Geschichte gepasst. Im Prolog ist von einem Jungen die Rede, welcher auf der Suche ist. Dabei genießt er den Duft einer blauen Wüstenblume, nur um darauf zu springen. Später wird einem dann bewusst, dass es sich bei diesem Jungen um Josh handelt. Danach lernen wir Sarah – eine der Protagonisten von „Blink of Time“ – kennen. Auf den ersten Blick scheint sie ein normaler Teenager zu sein, sie streitet sich gerne mit ihrer Familie und ist allgemein mit der Situation nicht immer zufrieden. Sie geht auf die Schule, hat dort eine beste Freundin und scheint ein alltägliches Leben zu führen. Interessant war dann auf jeden Fall der erste Realitätssprung – wie sie in dieser versucht, zurecht zu kommen. Und auch die Erklärungen von Josh bzw. wie Sarah damit umgeht ist sehr gut umgesetzt. Josh hat bereits mehrerer solcher Sprünge hinter sich und hat demzufolge etwas mehr Erfahrungen damit, auch hat er sich mit diesem Thema schon intensiver auseinandergesetzt. Er kommt mir immer recht geheimnisvoll vor – nach und nach erfahren wir mehr über seine Vergangenheit und können ihn besser verstehen, was ihn zu diesen Sprüngen bewegt – wonach er eigentlich genau sucht.

Das Ende des Buches hat mich leider nicht hundertprozentig überzeugen können – es hat mich mit einem weinenden und einem lachenden Auge zurückgelassen. An sich ist es schon realistischer, als das vielleicht erhoffte Ende. Dennoch hätte ich mir für Sarah und Josh eine andere Zukunft gewünscht. Näher werde ich darauf jedoch nicht eingehen, da ich Spoiler vermeiden möchte. Aber bildet euch doch einfach selber ein Urteil über das Ende ;)

 

Mein Fazit ist, dass es Rainer Wekwerth wieder geschafft hat, ein bewegendes und zugleich fesselndes Buch zu schreiben. Seinen Schreibstil kann man einfach nur loben und mich lässt die Geschichte wohl so schnell nicht wieder los. Hierfür möchte ich gute 4 Sterne vergeben, da ich doch ein paar Kleinigkeiten zu bemängeln habe – dennoch möchte ich eine klare Leseempfehlung aussprechen.