✎ Catrina Balis - Löwenschwester
Ich kann gar nicht mehr sagen, warum ich dieses Buch lesen wollte..
Das Cover ist unscheinbar - aber gerade deshalb für mich toll anzusehen. Der Klappentext lässt einige Vermutungen aufkommen, die ich beim ersten Lesen dessen aber nicht mal annähernd hatte. Der Autorenname ist kein geläufiger, sodass ich nicht sagen konnte: "Sie schreibt tolle Bücher, ich les auch mal dieses."
Die Geschichte beginnt für mich auch relativ verhalten und trotzdem war ich direkt gefangen.
Ich habe mich in Helena absolut einfühlen können. Mitleid, Scham, Traurigkeit, (ein wenig) Freude,.. Kein Gefühl blieb mir fremd. Manchmal musste ich auch kurz innehalten, damit mich die Empfindungen nicht überwältigen.
In letzter Zeit hat mich keine Lektüre wirklich sooo sehr mitgenommen wie diese.
Noch jetzt, einige Tage nach dem Beenden des Buches, stehen mir die Tränen in den Augen, wenn ich an dieses Mädchen denke..
Catrina Balis' Schreibstil machte es mir sehr einfach, der Geschichte zu folgen und sie schaffte es, dass ich mal wieder jede freie Sekunde lesen wollte.
Sie spricht Themen / Verhalten an, die in unserer Gesellschaft sehr oft untergehen - und sie zeigt auf, wie dies geschehen kann. Die Autorin traut sich zu sagen: "Schaut hin!", ohne dass die Worte so oder so ähnlich im Buch vorkommen. Es gibt keinen Fingerzeig, aber manch einer wird nach dem Lesen vielleicht etwas sensibler sein..
Ich möchte 'Löwenschwester' gerne weiterempfehlen, aber mit den Hinweisen, dass es nicht für jedermann etwas ist, dass es keine leichte Kost ist und - ich möchte nicht spoilern, aber ich denke, dieser Hinweis sollte an dieser Stelle auf alle Fälle gegeben werden - dass das Buch triggern kann.
Mich hat es sehr mitgenommen und es wird mich noch eine Weile nicht loslassen und beschäftigen..
©2016