Rezension

Charlotte und die Geister von Darkling

Charlotte und die Geister von Darkling - Michael Boccacino

Charlotte und die Geister von Darkling
von Michael Boccacino

Bewertet mit 2 Sternen

Mit diesem Werk hatte ich mal wieder ein Buch vor mir, bei dem ich mich ehrlich fragen musste, wie der Autor bloß auf eine solche seltsame Geschichte gekommen ist, denn die gesamte Handlung ist einfach nur absurd und auch die Charaktere können das Buch nicht mehr retten. Und dabei war es ehrlich so, dass ich auf den ersten paar Seiten noch den Eindruck hatte, dass aus dem Buch etwas werden könnte, aber weit gefehlt.

Zunächst muss ich sagen, startet das Buch nämlich mit einer tollen Atmosphäre, ein bisschen düster, mysteriös und unheimlich, was einfach sehr zu dem alten Gemäuer, in dem Charlotte nun als Kinderfrau arbeiten soll, passt. Aber nach einer kurzen Passage, die noch sinnvoll und auch irgendwie stimmig erscheint, flacht die Geschichte mächtig ab und ich habe mich beim Lesen nur noch fragen dürfen, was das bloß soll.

Charlotte, bei der ich am Anfang noch dachte, dass sie ein interessanter Charakter sein könnte, bleibt das gesamte Buch über extrem flach und blass und eigentlich könnte sie auch eine Zeichnung auf Papier sein, von der man eigentlich nichts weiß. Ihre Handlungen machen oftmals keinen Sinn, widersprechen sich und außerdem bemerkt man keinerlei Emotionen an ihr, was mir einfach sehr missfallen hat. Und auch andere Charaktere kommen in diesem Roman nicht besser weg, da sie alle ebenso blass bleiben und einen nicht im Ansatz berühren können. Teils noch seltsamer reagieren und agieren, als Charlotte, die sich auch durch manche Aktion eher unsympathisch gemacht hat, als meine einzige Reaktion, da sie ich eine große Distanz zu diesem Charakter hatte, wie auch dieser zu allem in der Geschichte.

Zudem ist der Fantasyteil dieses Buches einfach nicht glaubhaft. Die Welt, in der Darkling liegen soll, ist so halbgar gestrickt, wirkt einfach vollkommen unglaubwürdig, dass sie einfach für mich nur grausig schlecht gemacht war. Es passt für mich einfach nicht, dass einfachste Dinge über diese Welt nicht bekannt sind, man nichts davon erfährt, aber irgendwelche absurden Politika dieser Welt ausschweifend diskutiert werden, obwohl sie vollkommen irrelevant für den Rest der Handlung sind.

Dazu kommt, dass der Storyverlauf einfach unsinnig ist, man sich immer wieder fragen muss, ob die Geschichte überhaupt auf irgendwas hinauslaufen soll oder nur so vor sich hin dümpelt, um vor sich hinzudümpeln. Und dann, als dann etwas passiert, macht es extrem wenig Sinn, das Ende war für mich vollkommen sinnfrei, passte aber dahingehend zur Geschichte, dass es halt so wenig Logik, Sinn und alles andere enthält, wie der Rest der Geschichte und somit wenigstens den Stil der restlichen Geschichte erhält.

Allgemein ein Buch, dass mit einer tollen Atmosphäre starten und dann einfach vollkommen seltsam wird, so dass es einfach keinen Lesespaß, sondern eher Lesefrust bringt und von dem ich abraten würde, außer man steht auf vollkommen absurde Geschichte.