Rezension

Chicklit ohne Höhen und Tiefen

Land in Sicht - Kristina Steffan

Land in Sicht
von Kristina Steffan

Bewertet mit 3 Sternen

Lotta hasst Veränderungen. Blöd nur, dass das Leben darauf keine Rücksicht nimmt. Als ihre Oma stirbt, ist sie plötzlich Hausbesitzerin. Auf dem Land. Gemeinsam mit ihrer ungeliebten Schwester. Von nun an kämpft Lotta mit Kühen im Garten, mit den Dorfbewohnern und Handwerkern, die gern auch mal die falsche Wand einreißen. Und dann ist da noch der geheimnisvolle Graf im Nachbarhaus, der ihre Gefühle ganz schön durcheinanderbringt …

Nach “Nicht die Bohne” war es das zweite Buch, das ich von Kristina Steffan gelesen habe. Als ich mit dem Lesen des Buchs anfing, hatte ich erwartet, dass es sich in eine andere Richtung entwickeln würde und war ein kleines bisschen enttäuscht, dass es nicht so war, wie ich erwartet hatte.

Die Autorin nimmt ihre Leser mit ins fiktive Droggendiel an der Ostseeküste mit, einer Ortschaft an dem sich die Menschen noch helfen und füreinander da sind. So müssen bestimmte Rituale eingehalten werden und das werden Lotta und Lea noch rechtzeitig mitbekommen und am eigenen Leib erfahren.

Nach dem Tod ihrer Grußmutter, Elsa, erben die Schwestern, Lea und Lotta jeweils 50.000 Euro und das Haus ihrer Großmutter. Doch um das Haus ihrer Großmutter erben zu können, müssen die beiden ungleichen Schwestern ein Jahr gemeinsam im Haus wohnen und jeweils 20.000 € vom Erbe in den Umbau investieren. Anfangs hat man als Leser nicht das Gefühl, dass die beiden ins Haus einziehen. Während Lea auf den ersten Blick unbekümmert wirkt, ist es Lotta die sich um alles kümmert. Nach dem  ihr Vater verschwand, ihre Mutter in esoterischen Wolken schwebte, war es Lotta die Essen kochte, Wäsche wusch…

Die beiden raufen sich also zusammen und erstellen Listen, was alles zu tun ist. Im Nachbarhaus, wohnt Erika von Dahlem, der von allen nur der Graf genannt wird. Der Graf hat Elsa versprechen müssen, dass er ihren Mädels bei der Renovierung unterstützend zur Seite stehen wird. Es ist sicher kein Spoiler, wenn ich hier erwähne, dass Lotta, die beruflich Liebesroman übersetzt und der Graf sich mehr als sympathisch finden und man als Leser hofft, dass aus den beiden mehr als nur Nachbarn werden könnte. Der Graf hat und das weiß keiner, einen Promi Status aber das wird gegen Ende aufgeklärt. Während der Erik zu seinen Gefühlen steht, ist Lotta deutlich verschlossener und traut ihren Gefühlen, wieso und weshalb, muss jeder nachlesen.

Ich versuche ja vor dem Lesen, keine Rezensionen zum Buch zu lesen, da meine Erwartungen sonst zu hoch sind und ich enttäuscht werden könnte. Nach dem ich gelesen hatte, dass die beiden ein Jahr im Haus leben müssen, bin ich davon ausgegangen, dass die Handlung so richtig anfängt, wenn die beiden ins Haus einziehen werden und man sie dabei beobachtet, wie sich ordentlich fetzen und wieder vertragen. Doch das Buch ist anders. Man begleitet Lotta und Lea, wie sie das Haus, mit Hilfe eines Bauunternehmers, sanieren und gemeinsam einziehen und plötzlich endet das Buch. Es ist nicht das erste Buch, dass so plötzlich endet und ich mich gefragt habe “und das war es?”: Auf mich wirkt es so, als wollte der Autor/ in zu einem schnellen runden Ende kommen.

Obwohl das Buch sich sehr flüssig lesen liest, hatte ich das Gefühl, dass etwas fehlt. Die Charaktere sind sehr schablonenhaft gezeichnet, die einzige die nicht ganz so klischeehaft wirkt ist Lea, die sich im Buch weiterentwickelt und so auf mich am authentischten wirkt.

Fazit:

Irgendwie klang alles ein bisschen mäkelig. Trotz aller “Mängel” habe ich das Buch ziemlich gerne gelesen. Es ist ein ideales Buch für einen ruhigen Nachmittag auf dem Balkon oder am Strand. Leserinnen die gerne ruhige Liebesgeschichten ohne große Höhen und Tiefen lesen, werden dieses Buch sicher mögen. Von mir bekommt das Buch drei von fünf Sternen.