Rezension

Cormoran ermittelt wieder - Der Seidenspinner

Der Seidenspinner
von Robert Galbraith

Bewertet mit 4 Sternen

Acht Monate ist es mittlerweile her, dass Cormoran Strike den Fall rund um Lula Landry gelöst hat. Nach den typischen Betrugs- und Hinterziehungsfällen steht plötzlich die aufgelöste Ehefrau des  Romanautors Owen Quine vor der Tür. Denn der Autor ist seit Tagen spurlos verschwunden und seine Gattin möchte, dass Cormoran ihn findet.

Grundsätzlich scheint das plötzliche Verschwinden des Autors keine Neuigkeit zu sein, doch noch nie war Owen Quine so lange verschwunden. Gerade, dass er zu dem Zeitpunkt verschwunden ist wo eine starke Kontroverse um sein neues Buch begonnen hatte, scheint verdächtig. Doch schnell kommt die Ernüchterung - Cormoran Strike findet den Gesuchten - tot und auf brutalste Weise ermordet.
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Nach dem ersten Fall von Cormoran Strike darf man sich hier wieder auf eine spannende Kriminalgeschichte freuen, die den Leser wirklich in den Bann ziehen kann. Ich hatte mir genau das erwartet und auch bekommen.

Dadurch, dass man die Charaktere nach "Der Ruf des Kuckucks" bereits kennt, ist man sofort wieder in der Sympathie für die einzelnen Personen drinnen. Auch weiterhin gelingt es nämlich sich ganz einfach mit den Personen anzufreunden. Super Einstieg, diesmal wirklich ohne Längen oder sich ziehende Abschnitte.

Sehr toll ist auch diesmal wieder das Zwischenspiel zwischen Cormoran und seiner Assistention Robin. Die beiden sind wirklich ein tolles Team, wenn auch mit ihren beiden unterschiedlichen Köpfen. Gerade der Konflikt zwischen Robin und ihrem Verlobten im Bezug auf ihren Beruf macht es wirklich immer wieder interessant auch etwas von dieser Beziehungsseite zu lernen.

Im Vergleich zu Teil eins sind die Längen wirklich wesentlich kürzer. Denn auf viele der sehr detaillierten Beschreibungen wird verzichtet, unter anderem sicherlich auch weil man sein Büro oder ähnliches ja bereits aus dem Vorgänger kennt. Das führt dazu, dass man wirklich sehr viel direkter und schneller in die Geschichte einsteigt und einfach nur in den Ermittlungen versinken kann ohne viel dazwischen kennenlernen zu müssen.

Was mich einzig und alleine immer wieder gestört hat, weil es mir einfach aufgefallen ist, war, dass das Knie von Cormoran Strike doch sehr oft in den Mittelpunkt des Geschehens rückt. Schon klar, dass das fehlende Bein des Ermittlers einen großen Faktor spielt, allerdings ist mir das irgendwann dann doch auf die Nerven gegangen. Hat dazu geführt, dass ich das ein oder andere Mal die Aufgen verdrehen musste. Einfach weil es "schon wieder" erwähnt wurde. War aber trotzdem nicht schlimm genug als dass ich deswegen aufgehört hätte.

Alles in allen eine gelungene Fortsetzung, wenn nicht sogar den Ticken besser. Der Wälzer hat es auf jeden Fall geschafft mich an die Seiten zu fesseln.