Rezension

Cui bono? Wie die Lateiner sagen ...

Die Legion des Raben - Maria W. Peter

Die Legion des Raben
von Maria W. Peter

Bewertet mit 5 Sternen

Die Geschichte der der neugierigen und belesenen Sklavin Invita geht weiter. Sie soll auf Anweisung ihres Herren, des Statthalters von Trier, mit dem alemannischen Sklaven Flavus eine Verbindung eingehen und für Sklavennachwuchs sorgen. Doch weder Invita noch der wortkargen Flavus sind über diese Anordnung erfreut, allerdings aus unterschiedlichen Gründen. Aber darüber braucht sie sich in der nächsten Zeit ohnehin keine Sorgen machen, da Flavus und Invita in eine bösartige Intrige hineingeraten.

Gaius Baetius Quigo, Gast beim Festbankett im Hause des Legaten wird trotz des Begleitschutzes seines Sklaven Hyacinthus, auf dem Heimweg ermordet. Sofort ist in der Familie klar, der Sklave ist der Täter, weil eben alla Sklaven Mörder sind. Als abschreckendes Beispiel, sollen alle Sklaven des Haushalts hingerichtet werden. An sich ist dieser archaische Brauch zu dieser Zeit nicht mehr üblich, gibt es zu wenig Sklaven. Doch Julia Baetia, die Witwe und ihr Sohn Publius bestehen darauf und drängen auf die Genehmigung des Statthalters zur Durchführung.

Als Invita von dem Verbrechen und den drohenden Folgen hört, beginnt sie heimlich nachzuforschen. Sie stellt die wichtigste Frage: Cui bono? Wem nützt der Tod des alten Baetius? Der Ehefrau? Dem machtgeilen Sohn?

Doch auch Flavus ist persönlich betroffen, leben doch seine Schwester und ihr Sohn als Sklaven im Haushalt des Mordopfers und sehen der unvermeidlichen Hinrichtung entgegen….

Was nun folgt, lest bitte selbst.

Meine Meinung:

Maria W. Peter hat uns wieder eine exzellent recherchierte Geschichte aus dem Römischen Reich des 3. Jahrhundert nach Christus geschenkt.

Durch die plastische Art des Schreibens, die vielen subtil verpackten historischen Details, entsteht ein farbiges Bild der Zeit und Lebensumstände. Z.B. Marcellas und Invitas Besuch in den Thermen. 

Ein bisschen Humor kommt auch nicht zu kurz. Invita manövriert sich manchmal selbst beinahe ausweglose Situationen. Mehrmals geraten Invita und Flavus in akute Lebensgefahr. Doch schlau und gewitzt wie sie ist, nützt sie jeden Strohhalm um mehr über den Toten, seinen Haushalt und die seltsamen Umstände herauszufinden. Unterstützt wird sie diesmal von Flavus, auch wenn ihr das weder bewusst noch angenehm ist. Immerhin kocht der wortkarge Alemanne ja auch sein eigenes Süppchen.

Ich freue mich schon auf Band 3 („Der Schatz Salomos“). Ob es Invita und Flavus gelingt, ein ruhiges(?) Leben in Treveris zu führen?

Fazit:

Wieder ein fesselnder historischer Krimi, den ich verschlungen habe. Gerne gebe ich wieder 5 Sterne.