Rezension

Damian - Die Wiederkehr des gefallenen Engels

Damian - Die Wiederkehr des gefallenen Engels - Rainer Wekwerth

Damian - Die Wiederkehr des gefallenen Engels
von Rainer Wekwerth

Bewertet mit 4 Sternen

Mit „Damian – Die Wiederkehr des gefallenen Engels“ knüpft Rainer Wekwerth direkt an den ersten Band „Damian – Die Stadt der gefallenen Engel“ an. Den Vorgänger sollte man unbedingt gelesen haben, um der Handlung folgen zu können.

Nach den ereignisreichen Ferien in Berlin lebt Lara wieder bei ihrer Mutter in Rottenbach bei Stuttgart. Lara kann sich nicht mehr daran erinnern, was in Berlin geschehen ist. So lebt sie erst mal ein ganz normales Schülerleben, ist auch Bens erneuten Annäherungsversuchen nicht völlig abgeneigt. Erst als ein Neuer, Damian, an ihre Schule kommt, versinkt sie in einem Gefühlschaos. Damian, den Gott wieder in den Himmel aufgenommen hat, ist auf die Erde zurückgekommen, um seiner geliebten Lara beizustehen, wenn sie am 6666. Tag ihres Lebens ihre Bestimmung erfüllen und Satan gegenübertreten muss. Doch da Engel nur eine begrenzte Zeit auf Erden verbringen können, ist Damians Körper dem schmerzhaften Zerfall ausgesetzt, den er theoretisch nicht überleben kann. Dummerweise ist Satan nicht der Einzige, der ein Interesse an Lara hat, und so gibt es immer wieder spannende Verfolgungen und Kämpfe mit gefallenen Engeln und Dämonen. Hier sorgt Rainer Wekwerth für überraschende Wendungen und Enthüllungen. Einen Großteil nimmt in diesem Band aber die Liebe zwischen Damian und Lara ein. Immer wieder kommt es zu gefühlvollen Szenen, die ich sehr gerne gelesen habe. Weniger gelungen finde ich die Beschreibungen von Damians Zerfall. Hier gibt es für meinen Geschmack zu viele Wiederholungen.

Was mir gut gefällt, ist, dass der Autor aus unterschiedlichen Blickwinkeln erzählt. Mal sehen wir mit Laras Augen, mal mit Damians, aber auch mit Bens, Satans, Gabriels und anderen. Oft wird sogar dieselbe Szene von verschiedenen Seiten betrachtet. Man kann sich auf diese Weise sehr gut in die einzelnen Handelnden hineinversetzen und bekommt deren Gefühle und Gedanken hautnah mit.

Sehr gut finde ich auch, dass die Grenze zwischen Gut und Böse verwischt ist. Zum Beispiel widersetzen sich die Engel auch mal Gottes Willen, lügen oder stehlen ein Auto ;) Und auch Satan ist nicht nur schlecht.

Die Sprache ist einfach und für ein Jugendbuch durchaus angemessen, auch wenn Lara manchmal nicht unbedingt wie eine 18-Jährige redet. Sie entwickelt sich allerdings im Lauf des Buchs sehr schön, wird reifer und verantwortungsbewusster.

Man fliegt nur so durch die Seiten und bangt dem Ende entgegen, wo sich das Schicksal von Lara, Damian und der ganzen Welt entscheiden wird. Dieses Ende ist dann für meinen Geschmack und im Verhältnis zum Rest des Buchs ziemlich unspektakulär und kurz ausgefallen. Da hätte ich mir etwas Dramatischeres gewünscht.

Fazit: ein Muss für alle, denen der Vorgängerband gut gefallen hat.