Rezension

Darwin City

Darwin City - Jason M. Hough

Darwin City
von Jason M. Hough

Es scheint DIE Entwicklung des Jahrhunderts zu sein: ein Weltraumlift in Darwin City, Australien, der die riskanten Raketenstarts von nun an überflüssig macht. Gebaut wurde dieser Lift nicht etwa von Menschen, sondern von Außerirdischen, den sogenannten Erbauern. Es scheint ein Geschenk des Himmels zu sein. Doch dann bricht ein Virus aus, das die Menschen in eine Art Zombies verwandelt und im Jahr 2283 hat dieses Virus die Menschheit nahezu vollständig ausgerottet. Der einzige irdische Ort, an dem die Menschen nicht erkranken, ist Darwin City. Die Menschen versuchen, das Beste aus der Situation zu machen und zu überleben - doch dann gerät auch dieser letzte Zufluchtsort in Gefahr.

        "[F]ast kreisrund, am Rand bestehend aus chaotischen Elendsvierteln und dichter Barackenbesiedlung, aus der Richtung Mitte immer höhere Gebäude wurden. [...] Im Herzen des Ganzen, direkt an der Küste, umgab die Festung Nightcliff den Weltraumlift"
        (Beschreibung der Stadt Darwin City, Seite 18)

Darwin City - Die letzten der Erde ist der Auftakt einer vielversprechenden Trilogie. Das Setting, das uns geboten wird, könnte düsterer kaum sein. Wir befinden uns in einer dystopischen Welt, in der die letzten überlebenden Menschen um die Macht kämpfen. Eine dystopische Welt, die gleichzeitig science fiction und post-apokalyptische Elemente in sich vereint. Ein Weltraumlift, Aliens, eine Seuche, die die Menschheit in Zombies (hier Subhumane' genannt) verwandelt... Kann es in so einer Welt überhaupt sympathische Figuren geben? Oder leben in der Welt von Darwin City nur machtgierige Egoisten und mordlustige Subhumane?

Ja, es gibt durchaus sympathische Figuren wie Protagonist Skyler Luiken, ein Immuner, der seine Imunität gegen das Virus nutzt, um zu plündern. Er ist ein Schurke der sympathischen Art, er erinnerte mich immer wieder an eine Mischung aus Han Solo und Indiana Jones. Viel wichtiger finde ich aber noch, wie vielschichtig die Figuren dargestellt werden. Sie überzeugen durch Facettenreichtum, dadurch, dass sie im Kopf lebendig werden. Genau diese detaillierte Darstellung der Figuren und auch des Settings war für mich auf den ersten Seiten aber auch ein Problem, denn es dauert sehr lange, bis sich so etwas wie Spannung aufbaut.

Vielleicht hängt das damit zusammen, dass es keine Hinweise darüber gab, dass Darwin City - Die letzten der Erde nur der Auftakt einer Trilogie ist, der sich vor allem damit beschäftigt, vorzustellen und zu erklären, was sich über mehr als 600 Seiten ganz schön zieht. Auch der Schreibstil konnte mich nicht hundertprozentig überzeugen. Und trotzdem, ich möchte wissen wie es mit Skyler und der Stadt weitergeht und bin gespannt auf den zweiten Band der Trilogie.  

(c) Books and Biscuit