Rezension

Das 4. Buch der Reihe

Die 4. Frau - James Patterson

Die 4. Frau
von James Patterson

Bewertet mit 5 Sternen

5 von 5 Punkten

Als es bei einem nächtlichen Einsatz zu einer Schießerei kommt und Lindsay Boxer in Notwehr zur Waffe greifen muss, stirbt die jugendliche Täterin und ihr jüngerer Bruder landet als Pflegefall im Rollstuhl.
Dessen Eltern beharren dennoch darauf, dass Lindsay mutwillig geschossen hat und verklagen sie daraufhin.
Für Lindsay bricht eine Welt zusammen, wurden sie und ihr Partner doch selber von den Jugendlichen angeschossen. Um bis zum Prozess ein wenig abschalten zu können, beschließt sie das Haus ihrer Schwester Cat in der Half Moon Bay zu hüten und den Alltag hinter sich zu lassen. Doch auch hier kommt es zu Vorfällen. Ehepaare aus der Gegend werden brutal in ihren Häusern ermordet und bis zum Tode mit einem Gürtel ausgepeitscht. Lindsays Spürsinn kommt sofort zum Einsatz und alles erinnert sie an ihren ersten, noch offenen Fall...

James Patterson hat mich mit diesem Buch wieder überrascht. Ich habe diese ersten 4 Bände der Reihe ja recht zügig nacheinander gelesen und war nun darauf vorbereitet, seine Ideen ein wenig zu kennen, aber hier läuft alles anders.
Zum Einen ist es bei „Die 4. Frau“ so, dass Lindsay zu Beginn in eine laufende Ermittlung gerät, dessen Auflösung recht schnell stattfindet. Aber natürlich ist es nur der Anfang des Buches.
Das Ende dieses Einsatzes ist der Beginn eines Prozesses, dessen Abschluss unsicher ist und mit dem auch Lindsays Karriere am seidenen Faden hängt. Aber damit nicht genug, nach dem sie San Francisco für eine kurze Zeit verlässt, gerät sie in der Half Moon Bay in neue Ermittlungen, die sie schwer an ihren ersten ungelösten Fall erinnern.
Für mich war dies der Knüller. Hing ich in Gedanken noch beim Prozess fest, war ich doch schon wieder gefesselt von den Vorfällen an der Half Moon Bay. Ich lernte dort recht schnell die Umgebung und die Menschen kennen, spürte aber auch die Spannung, die von den Mordfällen ausging. Somit fahren die Leser hier praktisch zweigleisig.
Denn es existiert dieser offene Prozess und somit auch der Abschluss der Ermittlungen, zeitgleich gibt es aber auch diese schlimme Mordserie, die so gar nichts mit San Francisco und den dortigen Personen zu tun hat.
Als Fan vom „Club der Ermittlerinnen“ fand ich es trotzdem gut, dass diese hier keine so tragende Rolle spielen. Lindsay war oft auf sich allein gestellt. Sie ermittelte allein, sie ging ihren Weg und kam auch in den Fokus des Täters.
Dies alles, plus der flüssige Schreibstil von James Patterson und der mal etwas anderen Story in der vorhandenen Reihe, machte mir persönlich unheimlich viel Spaß!