Rezension

"Das Blut der Lillie"

Das Blut der Lilie - Jennifer Donnelly

Das Blut der Lilie
von Jennifer Donnelly

äußerst spannend, Geschichte mal etwas anders

Schon der Titel "Das Blut der Lilie" lässt auf einen Roman, der sich hintergründig mit der Französischen Revolution befasst, schließen.

Das Schicksal vernüpft die Leben zweier junger Mädchen. Andi lebt im 21. Jahrhundert und besucht eine Elitenschule in Brooklyn. Sie ist eine hervorrangende Gitarristin. Durch die Musik und Antidepressiva versucht sie ihre Schuld für den plötzlichen Tod ihres jüngeren Bruders zu vergessen. Nach der Einweisung ihrer Mutter in eine psychiatische Klinik, nimmt Andis Vater sie gegen ihren Willen mit nach Paris.Außer ihren Recherchen über Malherbeau für ihre Abschlussarbeit, findet Andi, im Haus eines mit ihren Eltern befreundeten Ehepaares, einen alten Gitarrenkoffer. Dieser birgt nicht nur ein altes Instrument, sondern auch ein geheimes Versteck, eines über 200 Jahren alten Tagebuchs. Die Aufzeichnungen tätigte Alex, eine Marionettenspielerin und Schauspielerin, während des Grand Terreur. Alex verliert ebenfalls einen liebgewonnen kleinen Jungen, den Dauphin. Dafür riskiert sie sogar ihr eigens Leben. Faziniert fiebert Andi mit Alex, erhofft sogar ein "Happy End"und verliert immer mehr ihre eigene Todessehnsucht. Wie durch einen Rausch, Andi vermutet durch Genuß von Alkohol und Tabletten, gelangt sie über die Tunnel der Katakomben in die Zeit des letzten Tagebucheintrags...

Jennifer Donnelly ist ein furioser Roman gelungen. Die Protagonistin Andi wird dem Leser immer sympathischer; man fühlt ihren Schmerz und ihre Traurigkeit. Bangt und hofft mit ihr, dass Zeitgeschehen zu verändern. Der Leser ist genau wie sie gespannt, was im nächsten Tagebucheintrag am königlichen Hof geschehen wird. In dem Moment kann man das Buch nicht an die Seite legen, denn es fesselt und man wünscht mehr zu erfahren. Wenn man denkt nun ist der Höhepunkt der Erzählung erreicht, setzt die Autorin noch einen Spannungsbogen darauf, indem sie Andi Abenteuerliches im aufgewühlten Paris im Juni 1795.

Ich empfehle dieses Buch allen Historikfans, auch als Jugendbuch ab 16 Jahren