Rezension

Das Buch geht unter die Haut

Samy - Zdenka Becker

Samy
von Zdenka Becker

Bewertet mit 4 Sternen

Ein Leben unter schweren Bedingungen

Samy wird als unehelicher Sohn einer Tschechin und eines indischen Psychiaters geboren. Olga, seine Mutter, hatte sich gegen den Rat ihrer Eltern entschieden, das Kind zu behalten.
 Schon von frühester Jugend an sieht er sich den Anfeindungen seiner Umgebung ausgesetzt. Ob Erzieherin im Kindergarten, Lehrer in der Schule, Kinder in der Nachbarschaft, er ist für alle immer der Außenseiter.
 Außerdem leidet er darunter, ohne Vater aufzuwachsen.
 Die einzige Unterstützung erhält er durch seine Mutter, die aber auch zeitweise mit der Situation völlig überfordert ist und Hana einer Freundin seiner Mutter. 
Als er Julia kennenlernt ändert sich seine Situation vorübergehend, sie ist seine große Liebe. Als jedoch auch diese Beziehung zerbricht , rutscht er immer weiter ab und die Situation spitzt sich dramatisch zu.

 Meine Meinung:

 Wie ein roter Faden zieht sich der Hass gegen den dunkelhäutigen Samy durch diese Geschichte.Die Angriffe auf ihn beschränken sich nicht nur auf verbale Aktionen, er wird auch des Öfteren körperlich misshandelt.
 Die Autorin hält mit diesem Buch der Gesellschaft praktisch den Spiegel vor. Ähnliche Vorfälle gibt es in unserem Alltag auch mehr als genug. 
Obwohl mich die Geschichte emotional sehr bewegt hat, fand ich es schwierig der Handlung zu folgen. Das lag in meinen Augen an den schnellen Wechseln zwischen Vergangenheit und Gegenwart, die immer übergangslos erfolgten . 
Hier hätte ich mir eine klare Kennzeichnung gewünscht.
Deshalb nur vier von fünf Sternen, aber trotzdem eine Leseempfehlung.