Rezension

Das Leben ist keine Statistik

Das Einmaleins des Glücks -

Das Einmaleins des Glücks
von Katherine Collette

Bewertet mit 2.5 Sternen

Germaine hat es nicht so Menschen und Gefühlen. Ihre Welt sind die Zahlen, als Mathematikerin rechnet sie nicht nur in einer Versicherung Wahrscheinlichkeiten aus, auch in ihrem Privatleben herrschen strikte Regeln und Zahlen und Entspannung findet sie in ihrer Sudoku-Leidenschaft.

Doch als sie ihre Stelle verliert, bleiben die Angebote aus. Ausgerechnet in der telefonischen Seniorenberatungsstelle der Stadt findet sie einen neuen Job. Als sie schon ausrechnet, wie man die Beratung effizienter und schneller gestalten könnte, um den Kontakt zu reduzieren, lernt sie einige Leute aus dem Seniorenzentrum kennen und als – auch mit ihrer Hilfe – die Begegnungsstätte geschlossen werden soll, gehen ihr die Augen auf.

Nicht jedes Buch wird seinem Klappentext gerecht, dieses Zitat habe ich schon mehrmals gelesen und es trifft tatsächlich auf diesen Roman zu. „Witzig und gleichzeitig erfrischend charmant“ „urkomisch“ – nichts davon konnte ich in diesem Buch entdecken. Die Protagonistin scheint mir leicht autistische Züge zu haben, es fehlt ihr an Empathie und Einfühlungsvermögen.

Wie Germaine noch rechtzeitig der Kurve kriegt und ihr Leben in den Griff bekommt ist bis auf einige wenige lustige Szenen eher langweilig beschrieben. Mir fehlte bis zum Ende der versprochene Wohlfühleffekt. Das trifft auch auf die Protagonisten zu, sie sind eindimensional, wecken wenig Interesse, egal ob sie zu den Guten oder den Bösen zu rechnen sind. Ein Unterhaltungsroman braucht nicht unbedingt Tiefgang, aber Emotionen für die Figuren und die Geschehnisse sollte er schon wecken.

Das war leider kein Buch für mich, umso bedauerlicher, da mich Klappentext und die schöne Umschlaggestaltung gleich angesprochen hatten.