Rezension

Das Leben ist manchmal woanders

Das Leben ist manchmal woanders - Ulrike Herwig

Das Leben ist manchmal woanders
von Ulrike Herwig

Bewertet mit 5 Sternen

Inhaltsangabe:
Wie jedes Jahr besuchen Marlene und Gregor ihre Schwester. Doch Judith und ihr Mann sind gar nicht so erfreut darüber, denn Marlene ist das absolute Gegenteil von Judith. Sie geht eher in die alternative Richtung und ist etwas esoterisch angehaucht und auch Gregor hat einen seltsamen Kleidungsstil, mit sehr schrillen Mustern und trägt auch im Sommer eine Mütze mit Ohrenklappen. Er hat einen ausgeprägten Ordnungssinn, wirkt aber ansonsten etwas unbeholfen.
Jedoch bei seinen Mitmenschen hat er ein seltenes Gespür und bringt fast jeden zum Lächeln .....

Meine Meinung:
Was für eine schöne und warmherzige Geschichte!
Nachdem Gregors Mutter einen schweren Unfall erlitten hat, war es für Judith sofort klar, dass Gregor solange bei ihnen bleibt. Judiths Mann steht dem ganzen jedoch skeptisch gegenüber, kommt ihm doch gleich Gregors Schreikrampf vom letzten Jahr in Erinnerung, den die ganze Hausgemeinschaft mitbekommen hat.
Doch Gregor muß man einfach mögen. Er hat ein seltenes Gespür für seine Nachbarn.
Sei es der griesgrämige Herr Walther, der seinen Mitmenschen stets grantig begegnet, um seine Einsamkeit zu überspielen. Oder Frau Dürer, die ihrer Karriere und ihrem Exfreund nachtrauert und seitdem ein Alkoholproblem hat, oder auch die Familie Junescu, die Hühner in der Wohnung halten.
Für jeden hat er ein offenes Ohr und die passende Lösung parat.

Der Schreibstil ist wunderbar flüssig und humorvoll. Die Geschichte geht richtig in die Tiefe, ist sehr warmherzig und regt zum Nachdenken an.
Gäbe es doch nur mehr Gregors, wäre unsere heutige hektische Welt bestimmt viel schöner und friedlicher.

Von mir bekommt das Buch eine ganz klare Leseempfehlung, ich habe Gregor mit seinen teils verrückten, aber auch sehr liebenswerten Ideen richtig ins Herz geschlossen.
Und auch mir hat er stets ein Lächeln ins Gesicht gezaubert.