Rezension

Das Leben ist nicht immer fair.

Für immer sollst du schlafen - Dania Dicken

Für immer sollst du schlafen
von Dania Dicken

Bewertet mit 5 Sternen

Nach den dramatischen Ereignissen im Vorgängerband scheint das Leben von Andreas Familie wieder in ruhigeren Bahnen zu verlaufen. Doch ein Anruf ändert alles. Jack und Rachel verlieren das heiß ersehnte Baby. Beide können in ihrer Trauer, nicht aufeinander zugehen. Beunruhigende Nachrichten kommen aus York. Dort wurde ein Baby entführt und umgebracht. Die Ermittler tappen im Dunkeln. Das Profilerteam mit Joshua und Mike soll helfen, den Täter zu finden. Als Mike krank wird, bittet Joshua Andrea nach York zu kommen, um ihn zu unterstützen. Die Bitte löst ein familiäres Erdbeben aus. Greg stellt Andrea ein Ultimatum . Familie oder Beruf. Am Boden zerstört, aber sich ihrer beruflichen Verantwortung bewusst fährt Andrea nach York. Dort schlägt ihr die Ablehnung des leitenden Beamten entgegen, was Andrea und Joshua nicht davon abhält, ein Profil des Täters zu erstellen. Doch dieses Mal scheinen die Puzzleteile nicht zu passen und kein Verdächtiger ist im Visier. Die Ereignisse spitzen sich zu, als das Kind eines mitarbeitenden Polizisten entführt wird. Verzweifelt suchen die Profiler nach dem entscheidenden Hinweis.
Dieses Mal nehmen Andreas privaten Probleme ähnlich viel Raum ein wie die Suche nach dem Täter. Ich konnte die Fassungslosigkeit und Verzweiflung Andreas gut nachvollziehen, als Greg seine Forderung stellte. Um so mehr hat mir imponiert wie professionell Andrea sich auf ihre Arbeit konzentriert hat. Wie bereits in den Vorgängerbänden haben mir die Ausführungen zum Psychogram des Täters sehr gut gefallen. Zeitweise fühlte ich mich in den Hörsaal einer Universität versetzt, nur dass die Sprache für einen Laien gut verständlich war. Die Lösung des Falles hat mich dieses Mal sehr betroffen gemacht. Es wollte bei mir keine rechte Freude über die Verhaftung des Täters aufkommen. Eher fühlte ich Mitleid.
Obwohl ich sonst nicht unbedingt ein Freund davon bin, wenn die persönlichen Probleme des Ermittlers all zu sehr thematisiert werden, hat es in diesem Fall gut gepasst. Vor allem auch weil dadurch der übliche Ablauf der Handlung durchbrochen wurde und damit keine langweilige Routine aufkommen konnte. Für mich ist das Buch wieder ein gelungener Fall für die Profilerin Andrea Thornton.