Rezension

Das Leben nach dem Tod

Rachel Rising 1 - Terry Moore

Rachel Rising - Tochter des Todes
von Terry Moore

Klappentext:
Bei Morgengrauen erwacht Rachel im Wald. Mühsam schleppt sie sich nach Haus. Erst allmählich merkt sie an den Reaktionen ihrer Umwelt, dass mit ihr etwas nicht stimmt. Sie ist tot. Terry Moore erzählt vom wahren Horror: der täglichen Realität in unseren Kleinstädten. Rachel Rising bekam 2012 den Harvey Award als beste neue Serie.

Der Autor:
Terry Moore wurde 1954 in Houston geboren. Er ist ein US-amerikanischer Comic-Autor und -Zeichner. Bekannt wurde er durch sein preisgekröntes Werk "Strangers in Paradise". Ab 2008 erschien seine Serie "Echo", ab 2012 "Rachel Rising".

Meine Meinung:
Rachel ist tot, aber sie lebt. Natürlich klingt das eigenartig - aber nicht im Zombiegenre. Sie wühlt sich erstaunlich ruhig aus der Erde und geht nach Hause. Dabei bleibt eine geheimnisvolle Frau zurück, die das Schauspiel wissend beobachtet hat, und die Frage, ob sie oder jemand anders für den Tod von Rachel verantwortlich ist.
Zuhause angekommen, versucht sie sich zu erinnern, was passiert ist.
Außerdem gibt es noch eine andere Handlungsebene, in der das Mädchen Zoe eine tragende Rolle spielt.

"Rachel Rising" war meine erste Graphic Novel, und sicher nicht meine letzte. Zuerst einmal möchte ich wissen, wie die Geschichte um das sympathische Mädchen weitergeht, und zweitens gefällt es mir, in einen Comicroman einzutauchen und auf den Bildern, anstatt nur im Text der Geschichte zu folgen.
Natürlich ist anfangs vieles unklar, und man muss sich genau die einzelnen Illustrationen genau ansehen, aber gerade das macht es auch spannend.
Die Frage, was hier gespielt wird, ist allgegenwärtig, und beantwortet sich immer mehr bis zum Ende des ersten Teils, dennoch bleibt genügend Raum für Spekulationen übrig, und in welcher Weise alles zusammenhängen mag. Dabei ist die Lösung noch nicht einmal in Reichweite, man erahnt nur, welche Geheimnisse es in Manson, der kleinen Stadt, geben könnte.

Auch die anderen Charaktere sind interessant angelegt und lassen das Gehirn rotieren, welchen Weg sie mit oder ohne Rachel gehen werden.

Das Cover finde ich sehr passend gestaltet, weil es einen Bezug zu Rachels Geschichte herstellt. Auch das Rot hebt mit dem Raben die Silhouette von ihr hervor, wobei die Novel von Grau, Schwarz und Weiß lebt.

Das Buch würde ich mehr in die Mystery/Fantasy-Ecke einsortieren, mit einem Hauch von Horror, der angenehm dosiert ist. Kein blutdurchtränkter Schwarz/Weiß-Comic erwartet den Leser, sondern eine atmosphärische Geschichte, die die Spannung hält und durch die düsteren Zeichnungen Horrorflair verbreitet.

5 Sterne.