Rezension

Das letzte Lebensjahr von Sylvia Plath

Euphorie -

Euphorie
von Elin Cullhed

Bewertet mit 4 Sternen

Wer kennt die amerikanische Schriftstellerin Sylvia Plath und ihr Lebensende nicht? Wer hat nichts von ihrem Roman „Die Glasglocke“ gehört, der nach ihrem Tod zum Literaturklassiker wurde?

In „Euphorie“ wird das letzte Lebensjahr der jungen Autorin gezeigt. Die Geschichte wird aus der Sicht von Sylvia erzählt. Man merkt sofort, dass sie psychisch labil ist und keine entsprechende Behandlung sowie Unterstützung ihrer Familie und Freunde bekommt. Es geht vielmehr darum, was in ihrem Kopf vor sich ging, als um die bibliographischen Ereignisse, die präzise dargestellt wurden. Die toxischen Beziehungen mit ihrem Ehemann Ted Hughes scheinen sie in den Wahnsinn zu treiben. Zwischen Liebe und Eifersucht möchte sie geliebt werden, aber es ist nur der Anfang des Endes.

Die Lektüre ist intensiv und erdrückend. Der Leser taucht mitten in Sylvias Gedankenwirbel ein, wobei er manchmal nach den rasanten Gedankenwechsel nicht sofort versteht, was überhaupt passiert. Der Schreibstil der Autorin ist flüssig sowie metaphorisch, den ich während des Lesens wirklich genossen habe. Trotzdem frage ich mich, inwiefern dies der Wahrheit entspricht. Es ist ein Roman über Sylvias letztes Lebensjahr. Man soll ihn jedoch als eine fiktionale Geschichte betrachten, weil man sich nie sicher sein kann, ob es genau so war. Es ist aber sehr mutig von Elin Cullhed, die Psyche einer geistig instabilen Person zu zeigen. In manchen Episoden wurde Sylvia deprimiert und jämmerlich, in den anderen hilflos oder glücklich. Es war schwierig, ihrer Stimmungsschwankungen zu folgen. Wie gesagt, das Buch ist keine leichte Kost, sondern eine angestrengte Geschichte, die nicht für jeden ist.