Rezension

Der Flug der Libellen

Der Flug der Libellen - H. C. Scherf

Der Flug der Libellen
von H. C. Scherf

Bewertet mit 5 Sternen

Andrea und Holger sind beste Freunde und in ihrer Schule Mobbingopfer bis eines Tages Martina, die Anführerin der Mobber, spurlos verschwindet. Zur selben Zeit werden vermehrt Prostituierte entführt und ermordet. Bald stellt sich die Frage, ob die Fälle in Verbindung stehen, doch die Polizei tappt bezüglich des Täters im Dunkeln. Als die mittlerweile erwachsene Andrea Jahre später in ihre Heimatstadt zurückkehrt ermittelt die Polizei weiterhin in den Vermisstenfällen. Der Täter verkürzt mittlerweile die Abstände zwischen seinen Taten und ohne dass Andrea es weiß begibt sie sich in Lebensgefahr, da sie den Weg des Täters kreuzt.

H. C. Scherf  ist es mit seinem bildlichen und fesselnden Schreibstil gelungen einen lesenswerten Thriller zu verfassen. Die Handlung ist gut durchdacht und wirklich logisch. Bereits der Prolog konnte mich fesseln. In den ersten Kapiteln geht es um Andreas schwierige Kindheit. Diese Kapitel wechseln sich mit Kapitel rund um den Täter ab. Dadurch kann der Autor schnell Spannung aufbauen und diese durch geschickt eingearbeitete Wendungen bis zum Ende aufrecht erhalten. Der flüssige Schreibstil ermöglicht es dem Leser sofort in die Handlung einzusteigen und dieser ohne Probleme bis zum Ende zu folgen. Leider wird dieses Mal eine wichtige offene Frage nicht geklärt, allerdings wird die Antwort angedeutet, so dass sich der Leser selbst Gedanken dazu machen kann.

Die einzelnen Kapitel sind eher kurz und logisch aufgebaut, wodurch unnötige Längen und Wiederholungen vermieden werden können. Im Buch gibt es zwei Zeitsprünge. Diese werden allerdings deutlich dargestellt, wodurch der Lesefluss und das Verständnis in keinster Weise beeinträchtigt werden.

Die einzelnen Protagonisten sind äußerst authentisch und bildlich dargestellt. Viele Details und Einblicke in die Lebensgeschichte der einzelnen Charaktere lassen diese besonders authentisch erscheinen. Als Leser kann man sich schnell ein Bild machen und Sympathie oder Antipathie entwickeln.

Besonders gelungen fand ich zudem die Einbindung des Titels und des Covers in die Handlung.

Auch unter einem Pseudonym kann Harald Schmidt erneut überzeugen. Besonders gut gefällt mir, dass er auf blutige Details und ausführliche Beschreibungen der Morde verzichtet. Stattdessen stehen die Dialoge und Beziehungen sowie ihre psychischen Auswirkungen im Vordergrund.

„Der Flug der Libellen“ war mein zweites Buch des Autors. Er konnte mich erneut mit seiner fesselnden Schreibweise und der wirklich gut durchdachten und spannenden Handlung überzeugen. Ich freue mich bereits jetzt auf seinen nächsten Thriller.

FAZIT:

„Der Flug der Libellen“ ist ein äußerst gelungener Thriller. Auch wenn in den ersten Kapiteln Mobbing im Vordergrund steht kann der Autor bald Spannung aufbauen und diese bis zum Ende halten. Ich vergebe 5 Sterne!