Rezension

Der Puppenspieler von Bonn

Das Schweigen der Puppen -

Das Schweigen der Puppen
von Simon Bartsch

Bewertet mit 5 Sternen

Der Bonner Kriminalhauptkommissar Philipp Jansen jagt einen Täter, der zwei junge Frauen grausam ermordet hat, um sie danach puppenhaft zu schminken. Zur gleichen Zeit wird in Köln eine ältere Frau in ihrem Keller tot aufgefunden, KHK Iris Lottner ermittelt. Schon bald hat man als Leser das Gefühl, dass die beiden Fälle zusammenhängen könnten. Währenddessen mordet der Unbekannte weiter, und es gibt keine Spur, die zu ihm führt.

Hat mich das erste Drittel des Romans eher nicht vom Hocker gerissen, so ändert sich das ab Seite 95 schlagartig. Der Autor scheint sich nun warmgeschrieben zu haben. Eine Erkenntnis in der Mordermittlung jagt die nächste, die Charaktere auch der Nebenfiguren überzeugen, und der Schreibstil des Autors ist ebenso einfach wie präzise. Die Kapitel sind angenehm kurz, und was mir besonders gut gefallen hat, ist, dass jede Episode etwas Neues bringt, der fulminante Höhepunkt und der logisch aufgebaute Schluss werden nicht unnötig durch Blähtext hinausgezögert. Mit Philipp Jansen ist dem Autor eine erfrischend andere Persönlichkeit gelungen, als man sie bisher kannte. Er steckt so voller Charakterfehler, dass es schon wieder sympathisch ist. Und als Jansen und seiner Kölner Kollegin Lottner aufeinanderprallen, ist das Lesevergnügen perfekt.

Mein Interesse an dieser Krimi-Reihe und dem Autor ist jedenfalls geweckt. Ich freue mich auf weitere Bände.