Rezension

Der schwächste Band aus der Reihe

Reiner Wein - Martin Walker

Reiner Wein
von Martin Walker

Bewertet mit 1 Sternen

m Wein liegt die Wahrheit – aber es gibt Wahrheiten, die will man lieber nicht wissen. In Martin Walkers sechstem ›Bruno‹-Roman geht es um einen glorreichen Eisenbahnraub durch die französische Résistance und die unrühmliche Verwendung der Beute. Um gestohlene Weine und Antiquitäten, deren Besitzer sich als britischer Geheimdienstchef a.D. entpuppt. Und um eine Enthüllungsstory über Frankreichs Nuklearverteidigung, die kurz vor Drucklegung entwendet wird. Diese scheinbar unzusammenhängenden Verbrechen bringen Brunos unvergessene Liebe, Inspectrice Isabelle, auf den Plan.

Bis auf “Femme Fatale” habe ich alle Bücher um den Chef de Police gelesen und sie waren eigentlich auch alle sehr lesenswert. Von “Reiner Wein” war ich zum ersten Mal so richtig enttäuscht, denn er geht immer mehr in die Richtung von Donna Leons Brunetti. Der Autor hält sich zu sehr mit Nebensächlichkeiten auf. Mich interessiert es einfach nicht, was Bruno isst und trinkt, welchen Frauen er ein Küsschen auf die Backe gibt. Das führt dazu, dass die eigentliche Handlung einfach zu kurz kommt. 

Ich würde mich freuen, wenn sich der Autor wieder aufs Wesentliche konzentriert und sich entscheiden kann, ob er einen Krimi, ein Kochbuch oder einen Reiseführer schreiben möchte. Daher kann ich das Buch wirklich nur eingefleischten Martin Walker Fans empfehlen. Auch wenn es eine Reihe ist, sind die die Bände in sich abgeschlossen und man könnte auch mit diesem Band beginnen.