Rezension

Der Tintenschnüffler - ein phantastisches Abenteuer

Der Tintenschnüffler und die Weltenweber - Iris Deitermann

Der Tintenschnüffler und die Weltenweber
von Iris Deitermann

Zum Inhalt

Endlich Sommerferien! Die vier Kinder Katie, Tabea, Michael und Simon freuen sich auf ein paar aufregende Wochen.

Gleich zu Beginn ist eine Nacht im Zelt angesagt. Doch die vier haben noch einiges vor, was sie den Eltern wohlweislich verschwiegen haben. In ihrem kleinen Ort gibt es ein „verwunschenes“ Häuschen. Die ältere Frau, die dort lange lebte, ist vor einigen Monaten spurlos verschwunden. Seitdem steht das Häuschen leer und die Kinder haben einen Plan ausgeheckt, wie sie in dieser Nacht genau dort stöbern gehen können. Mit Taschenlampen bewaffnet durchsuchen sie die vielen Zimmer und entdecken schließlich auf dem Dachboden nicht nur leere Kisten – ein kleines, blaues Wesen taucht plötzlich auf: Tintonius, der Tintenschnüffler.

Von ihm erfahren sie, dass die alte Frau, die dieses Häuschen bewohnt hat, in seine Welt nach Welwenia gereist und seither verschwunden ist. Die vier Kinder versprechen sofort, ihm bei der Suche zu helfen und erleben in Welwenia die tollsten Abenteuer.

Meine Meinung

Das Cover und die Illustrationen haben mir sehr gut gefallen, wunderschön gezeichnet, da würde ich am liebsten sofort einen Zeichentrickfilm dazu anschauen wollen. Die vielen abwechslungsreichen Ideen, die verzauberten Wesen in Welwenia und die stimmigen Namen haben gut harmonisiert. In Welwenia leben die unterschiedlichsten Weltenweber, die die Natur in allen anderen Welten unterstützen, sie umsorgen und das Leben zusammenhalten: wie z. B. die Schneeflockenausschneider oder die Wurzelwanderer. Der Tripf Tropf See, die Zuckerwattewolken oder auch das SMS-Pergament (Schreib-mir-Schnell) sind für die kindliche Phantasie bezaubernd, vor allem auch die kreativen, liebevoll gezeichneten Figuren sind eine wahre Augenweide.
Die Vorstellung, dass viele dieser Wesen unbemerkt unsere Erde bevölkern und sich hier um die Natur kümmern, fand ich sehr schön. Gerade für Kinder, die in unserer technisierten Welt gar nicht mehr mit dem Zauber der Träume und Vorstellungen in Berührung kommen, ist dieses Buch eine wahre Offenbarung an den kindlichen Glauben.

Die vier Kinder, die diese Reise angetreten haben, hatten unterschiedliche Charakterzüge, an denen in einigen Beispielen auf wichtige Eigenschaften hingewiesen und kindgerecht verpackt wurden: Toleranz, Rücksichtnahme, Hilfsbereitschaft, Vorurteile und einige mehr. Für mich waren die Kinder in der Geschichte allerdings etwas im Hintergrund, ebenso wie Tintonius, aber vielleicht fiel mir das nur aus der Erwachsenensicht auf.

Gut fand ich auch, dass auf einige Moralvorstellungen hingewiesen wurde, die in unserer heutigen Gesellschaft leider zu sehr untergehen und welche Kinder zum nachdenken und nachahmen animieren können. Manchmal fand ich diese etwas zu direkt, das mag aber aus der Wahrnehmung von Kindern anders aufgefasst werden.

Fazit

Ein phantastisches Abenteuer und eine spannende Suche in einer liebevoll enthüllten Welt, in der den Kindern Werte und der Glauben vermittelt wird, dass es mehr auf unserer wundervollen Erde gibt, als man mit bloßem Auge sehen kann.

Vielen Dank an Iris Deitermann und den Sperling Verlag für das wandernde Rezensionsexemplar.

© Aleshanee