Rezension

Detetive Strange

Grabesgrün - Tana French

Grabesgrün
von Tana French

Bewertet mit 2 Sternen

Der Krimi startet recht vielversprechend mit dem alten Fall zweier verschwundener Kinder und den Mord an einem kleinen Mädchen in exakt der gleichen Gegend, nur um Jahre später. Der Erzähler und die Hauptperson des Ganzen ist Detective Ryan, der als Junge dabei war, als die beiden Kinder verschwanden, sich aber nicht erinnern kann, was passierte.

So weit, so spannend.

Leider verstrickt sich die Geschichte nach kurzer Zeit  in ein Wirrwar aus Verdächtigen, Sackgassen und den persönlichen Problemen des Detectivs. Dieser ergeht sich als Erzähler in unnötigen Andeutungen und sinniert was er hätte besser machen können. Als Detective ist er mal schwärmerisch, mal naiv, öfter kurz vorm Nervenzusammenbruch, mal zickig, mal überdreht, kindisch, eingeschnappt, unsicher, mal ein toller Cop, mal ein grottiger. Aber er ist so gut wie nie normal. Die Story verliert zunehmend an Spannung, obwohl sie von der Grundidee her gut ist. Kürze hätte ihr gut getan oder ein anderer Erzähler. Hinzu kommt ein recht unbefriedigendes Ende. Da kann auch die großartige Partnerin Ryans, Detective Cassie Maddox, nicht viel Retten. Kleines Trostpflaster: Im nächsten Krimi von Tana French spielt sie die Hauptrolle.

Kommentare

Blaufami kommentierte am 22. Januar 2015 um 14:34

Ich bin deiner Meinung! Ich war so enttäuscht als ich mich endlich bis zur letzten Seite durchgequält hatte. Aber am schlimmsten war wirklich der Erzähler, wieso muss man das Seelenleben einer Figur so tiefgehend beschreiben, wenn man sie danach nicht weiter verwenden will, das wäre nur für den Auftakt einer Reihe nötig gewesen.                                                                                                                                 Ich hatte am Ende das Gefühl die Autorin wurde pro Seite bezahlt.

 

katzenminze kommentierte am 15. Dezember 2015 um 18:13

Haha, wahrscheinlich bist du mit "pro Seite bezahlt" ziemlich nach an der Wahrheit. ;)