Rezension

Die Bäreninsel

Eisige Nacht -

Eisige Nacht
von Niklas Sonnenschein

Bewertet mit 5 Sternen

Karl ist Kommissar in Kirkenes und hat nach zwei Schicksalsschlägen Probleme mit Alkohol. Auch auf seiner Dienststelle ist er deswegen nicht gut angesehen. Seine Chefin Aino hält aber noch zu ihm. Als ein neuer Kollege aus Schweden zu ihnen kommt soll er an der Seite von Karl ermitteln. Der neue Fall den sie haben ist ein sehr mysteriöser. Ein Telefonanruf von der Insel Björnöya, die Bäreninsel, bei Spitzbergen, war ein Hilferuf einer weiblichen Person. Da die Kollegen dort ober nicht genug Personal haben fordern sie aus Kirkenes Unterstützung an. Sie werden mit einem Hubschrauber auf die Insel gebracht und sollen dort die Spurenlage sichten. Sie finden eine verschlossene Tür der wissenschaftlichen Station und verschaffen sich Eintritt über die Rückseite. Dort finden sie Blutspuren und eine schwerverletzte Frau. Doch dann nimmt der Sturm zu und sie müssen entscheiden, ob sie auf der Insel bleiben oder nicht.

Das Cover des Norwegen-Krimis „Eisige Nacht“ von Niklas Sonnenschein ist stilistisch die Szene, die das Ermittlerteam, Mats und Karl, auf der Bäreninsel vorfinden. Eine verlassene Station in einer eisigen Einöde am Ende der Welt. Das Kripo Duo ist sehr gut dargestellt. Karl der Polizist mit sehr viel Erfahrung und einem übermäßigen Alkoholkonsum, aufgrund von Schicksalsschlägen, die er anders nicht verarbeiten kann. Das macht ihn natürlich angreifbar und auch die Aggressivität hat er kaum unter Kontrolle. Der andere Kommissar ist Mats, aus Schweden nach Kirkenes gewechselt, da es in seiner Heimat kaum Stellen für Polizisten gibt. Er ist jung und in einer stabilen Beziehung, also ein genauer Gegenentwurf von Karl. Diese beiden Typen stehen nun im Fokus dieser Ermittlungen und der Fall ist kompliziert. Aber diese beiden, so unterschiedlich sie dargestellt werden, passen perfekt zueinander. Dieser Schachzug der Gegensätze ist dem Autor sehr gut gelungen. Genauso wie die akribische Darstellung der eisigen Einöde auf der Bäreninsel, mit seinen Naturphänomenen, aber auch seiner natürlichen Gefahrenquellen. Außerdem spricht der Autor neben dem Kriminalfall auch noch kurz die politische Situation, mit der Nähe Russlands an. Die Schreibweise ist sehr spannend und diesen Spannungsbogen hält er aufrecht bis zum Schluss.

Ich mag diesen Norwegen-Krimi wegen seiner Beschreibung der Situation im Norden Norwegens, mit seinen Schönheiten und seinen Herausforderungen, die auch für den Kriminalfall wichtig sind und spannend in diesem Buch verarbeitet wurden. Empfehlenswerter Krimi im typische Skandinavischen Stil erzählt.