Rezension

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Eiskalt erwischt

Eisige Nacht -

Eisige Nacht
von Niklas Sonnenschein

Bewertet mit 5 Sternen

Tolles Debüt einer neuen Norwegen-Krimi-Serie!

Auf einer Insel hoch im Norden von Norwegen kommt es in einer Wetterstation zu einem Zwischenfall. Eine Forscherin, die dort lebt und arbeitet, setzt einen Notruf ab.

Kommissar Karl Sortland und sein neuer Partner Mats Samuelsson ermitteln in Amtshilfe. Als sie auf Bjørnøya, der Bäreninsel, ankommen, sind die dort lebenden ForscherInnen spurlos verschwunden. Was ist geschehen?

„Eisige Nacht“ - das Debüt einer neuen Norwegen-Krimi -Serie.

Cover und Schreibstil:

Das Cover von „Eisige Nacht“ zeigt ein einzelstehendes Haus in der arktischen Einsamkeit. Genau so hätte ich mir eine Wetterstation im Norden Norwegens vorgestellt.

Der Autor Niklas Sonnenschein hat einen flüssigen, gut lesbaren Schreibstil, und die einzelnen Kapitel sind angenehm kurz. Niklas Sonnenschein kann mit seinen Worten die Stimmung und das Gefühl der Bedrohung in einer so unwirtlichen Umgebung gut vermitteln:

„Nur der Wind. Das war nur der Wind“, sagte er leise. (eBook, S. 63)

Auch die Beschreibung der Landschaft in diesem Teil Norwegens kommt im Buch nicht zu kurz, zum Beispiel in Sätzen wie diesem:

„In diesem Teil der Erde gab es fast nur Wasser und Himmel und dazwischen lag eine karge, schneebedeckte Insel.“ (eBook, S. 6)

Fazit und Leseempfehlung:

Der Buchtitel „Eisige Nacht“ hält, was er verspricht: Vieles in diesem Buch ist düster bzw. dunkel, und die arktische Kälte ist allgegenwärtig.

Schon nach wenigen Seiten hat mich das Buch in seinen Bann gezogen. Die Szene, wo das Ermittlerteam die Insel erreicht und die verwüstete und verlassene Forschungsstation in Augenschein nimmt, ist spannungsgeladen und wirklich gruselig.

Kommissar Karl Sortland und sein neuer Partner Mats Samuelsson müssen bei ihren Ermittlungen gegen viele Widerstände kämpfen, wobei ihnen nicht nur die Natur feindlich gesonnen ist. Einige Szenen im Buch haben den Charakter einer Grenzerfahrung.

Aber auch privat läuft bei den beiden Kommissaren nicht alles rund. Was sie aber gerade sympathisch und menschlich macht. Vor allem Karl ist seelisch schwer angeschlagen und hadert mit sich und seiner Umwelt. Dieser Fall ist eine gute Abwechslung von seinem Alltag:

„Es fühlte sich richtig an. Zum ersten Mal seit geraumer Zeit tat er etwas Sinnvolles.“ (eBook, S. 77)

Und dann müssen Karl und Mats sich auch als Team zusammenfinden, was nicht so ganz einfach ist.

Die Auflösung des Falles ist zwar plausibel und glaubhaft, aber leider nicht ganz so spektakulär wie der Rest der Handlung.

Ich vergebe für diesen herausragenden Norwegen-Krimi, den alle Skandinavien-Krimi -Fans unbedingt lesen sollten, 5 Sterne.

Die Dauerleserin